Szene

"Bad Santa 2": Weihnachtliche Fluchorgie

Heute Redaktion
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Weihnachtsmuffel und Festtagsverweigerer dürfen sich freuen: Billy Bob Thornton sorgt in "Bad Santa 2" erneut für nicht jugendfreie X-Mas-Unterhaltung. Wirklich witzig ist das nicht, dafür aber richtig tief und bitterböse.

Weihnachtsmuffel und Festtagsverweigerer dürfen sich freuen: sorgt in "Bad Santa 2" erneut für nicht jugendfreie X-Mas-Unterhaltung. Wirklich witzig ist das nicht, dafür aber richtig tief und bitterböse.

In Hollywood ist keine Produktion vor einem Remake oder Sequel sicher; die eine oder andere Neuauflage mutet allerdings schon etwas seltsam an. "Bad Santa" (2003) spielte bei einem Budget von 23 Millionen Dollar zwar knapp das Dreifache ein, als Franchise-Material galt die Komödie bislang allerdings nicht. Es wirkt fast so, als wäre die Fortsetzung nur aus einem einzigen Grund produziert worden - um Billy Bob Thornton eine Bühne zu bieten, auf der er nach Herzenslust die Sau rauslassen darf. Dafür verdient der Film schon vorab schon einige wertvolle Pluspunkte.

Plot

Einige Jahre sind seit Willie Sokes (Thornton) letztem Raub im Weihnachtsmannkostüm ins Land gegangen. Dem Verbrecherdasein hat er seither abgeschworen, dem billigen Fusel nicht. Gerade, als Willie seinem kaputten Leben ein Ende bereiten will, liefert sein alter Kumpel Thurman Merman (Brett Kelly) ein lukratives Jobangebot bei ihm ab. Willies Ex-Komplize Marcus (Tony Cox) plant ein großes Ding in Chicago und benötigt dazu einen Safeknacker. Der verhinderte Selbstmörder sagt ob der zu erwartenden Beute in Millionenhöhe zu.

Dass der Plan gleich zwei Haken hat, merkt Willie erst, als er in Chicago angekommen ist: Zum einen muss er sich zur Tarnung wieder als Santa ausgeben, zum anderen für den Raub mit seiner verhassten Mutter (Kathy Bates) zusammenarbeiten. Etwas Gutes hat der Job aber doch: Er bietet Willie die Gelegenheit, sich an die hübsche Wohltätigkeits-Organisatorin Diane (Christina Hendricks) heranzuschmeißen.

Gefluche statt Gags

Wer sich Schenkelklopfer und Schmähs von "Bad Santa 2" erwartet, geht mit Sicherheit enttäuscht aus dem Kino. Wie schon Teil eins setzt die Komödie auf Schimpftiraden statt auf Gags. Wie kreativ die Fluchorgie tatsächlich ausgefallen ist, lässt sich in der deutschen Fassung leider nicht mehr sagen; Beleidigungen wie "feuchter Furz" klingen halt eher peinlich als witzig.

Die Stärke des Films liegt in der Hauptfigur. Billy Bob Thornton spielt den politisch gar nicht korrekten Loser und Ungustl Willie mit einer Mischung aus Hingabe und (einer hervorragend zur Rolle passenden) Arbeitsverweigerung. Da erscheint es dann plötzlich doch wieder logisch, "Bad Santa" fürs Kino zu reaktivieren.

"Bad Santa 2" startet am 25. November 2016 in den österreichischen Kinos.