Österreich

"Bankdieb" zu vier Jahren Haft verurteilt

Heute Redaktion
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Ein 29-Jähriger wurde am Dienstag in Eisenstadt zu vier Jahren Haft verurteilt, weil er im Mai 2013 eine Raiffeisen-Filiale betrat und 100.000 Euro aus der Kassenlade mitgehen ließ. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Im Mai 2013 betrat der Angeklagte mit einer Maske und einer Zeitung unter dem Arm eine Raiffeisen-Filiale in Oggau. Ohne Drohungen auszusprechen, griff er in die Kassenlade und nahm rund 100.000 Euro an sich. In der Zeitung soll sich ein Messer befunden haben - eine Zeugin will einen Messergriff gesehen haben. Nachweisen ließ sich das vor Gericht nicht.

"Es ist das eigentlich kein Raub gewesen", erklärte Staatsanwalt Christian Petö. Doch aufgrund des hohen Schadens gelte für den angeklagten schweren Diebstahl derselbe Strafrahmen. Mildernd wirke das Geständnis, erschwerend seien jedoch eine Vorstrafe wegen bewaffnetem Raub.

"War schockiert, dass es so viel war"

Der Mann bekannte sich schuldig und gab zu, das Geld zum Teil beim Spielen sowie für Uhren und eine Prostituierte ausgegeben zu haben. Einen Teil der Beute habe er sofort verspielt, weil er dachte, "das muss verschwinden, damit es keinem auffällt", schilderte der Angeklagte: "Ich war selbst schockiert, dass es so viel Geld war."

Das Motiv für die Tat seien finanzielle Nöte gewesen: Der 29-Jährige habe seine Mietwohnung und das Sorgerecht für die minderjährigen Kinder verloren gehabt und sei praktisch obdachlos gewesen, schilderte sein Verteidiger Rudolf Mayer. Sein Mandant habe einen Anwalt engagieren wollen, um die Kinder wieder zurückzubekommen. Und er habe Schulden beglichen.

Angeklagter wusch auch Geld

Nach der Tat flüchtete der 29-Jährige zu Fuß und ließ sich später von seinem Bruder abholen. Von der Beute wurden 33.000 Euro im Keller bei der Mutter gefunden. "Den Rest hat er ausgegeben", so der Staatsanwalt. Um das Geld "weißzuwaschen", habe der Angeklagte in Wettlokalen in Wien gespielt: Wenn er auf das Geld angesprochen worden wäre, hätte er dann Gewinnscheine vorweisen können. Deshalb lautete die Anklage auch auf Geldwäsche.