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"Batman"-Killer: 30 Sprengfallen in Wohnung

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Nach dem Amoklauf bei einer Kino-Premiere des neuen "Batman"-Films im US-Bundesstaat Colorado sind weitere Einzelheiten über das mit Sprengstofffallen gesicherte Apartment des mutmaßlichen Schützen ans Licht gekommen.

sind weitere Einzelheiten über das mit Sprengstofffallen gesicherte Apartment des mutmaßlichen Schützen ans Licht gekommen.

Wie der Nachrichtensender CNN am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Polizeikreise berichtete, soll der 24-jährige Student James Holmes in seiner Wohnung mehr als 30 selbstgebaute Granaten und Behälter mit insgesamt fast 40 Litern Treibstoff platziert haben. Sprengstoffexperten hätten den Zündmechanismus mit Hilfe eines ferngesteuerten Roboters ausschalten können.

Bei einer Explosion wäre wohl das ganze Stockwerk zerstört worden, mutmaßte ein Behördenvertreter im Gespräch mit CNN. "Die Feuerwehr hätte bei ihrem Eintreffen ein Gebäude vorgefunden, dass vollständig in Flammen gestanden wäre." Die Granaten waren demnach über Drähte mit einem Schaltkasten in der Küche verbunden. Die Box sei mittlerweile zur Untersuchung an Experten der Bundespolizei FBI geschickt worden. Die Polizei hatte am Samstag mitgeteilt, die von der Wohnung ausgehende Gefahr entschärft zu haben.

Familie des Todesschützen meldete sich zu Wort

Holmes soll in der Nacht auf Freitag in einem Kino in Aurora nahe Denver zwölf Menschen erschossen und 58 weitere verletzt haben. Laut dem CNN-Bericht wurden am Montag noch immer 15 Opfer in Krankenhäusern behandelt, fünf von ihnen befanden sich in einem kritischen Zustand. Holmes soll am kommenden Montag angeklagt werden, ihm könnte die Todesstrafe drohen. Das Motiv des Amokschützen ist noch unklar. Bei einem ersten Gerichtstermin am Montag schwieg Holmes, nach Polizeiangaben zeigte er sich auch in den Verhören unkooperativ.

Unterdessen hat sich die aus der Gegend von San Diego in Kalifornien stammende Familie des mutmaßlichen Amokläufers zu Wort gemeldet. In einer Erklärung äußerte sie am Montag ihr Mitgefühl für die Opfer der Bluttat in Aurora. Außerdem ließ die Familie über eine Anwältin ausrichten, dass sie sich derzeit nicht über ihr Verhältnis zu James Holmes äußern wolle. Anwältin Lisa Damiani sagte, die Familie halte sich derzeit an einem geheimen Ort auf.

Zumindest drei Trittbrettfahrer verhaftet

Nach dem Blutbad sind in den USA mindestens drei Menschen wegen Drohungen während oder nach Kinovorstellungen festgenommen worden. In der Stadt Sierra Vista im US-Staat Arizona gerieten Kinozuschauer während einer Vorstellung des "Batman"-Films wegen eines offenbar unter Alkoholeinfluss stehenden Mannes in Panik. Das Verhalten des 27-Jährigen löste eine "Massenhysterie" aus, rund 50 Menschen flüchteten aus dem Kino, wie das Sheriff-Büro im Bezirk Cochise County mitteilte.

Im US-Staat Maine wurde Polizeiangaben vom Montag (Ortszeit) zufolge ein Mann festgenommen, der "The Dark Knight Rises" gesehen und einen Tag später damit gedroht hatte, einen ehemaligen Mitarbeiter zu erschießen. In Südkalifornien wurde bereits am Sonntag ein Mann während einer Nachmittagsvorstellung des "Batman"-Films in Gewahrsam genommen, nachdem er Augenzeugenberichten zufolge Drohungen geäußert und auf das Blutbad in Colorado verwiesen hatte.