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"Batman-Killer" legte sich vor Tat Waffenarsenal zu

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der mutmaßliche "Batman"-Amokläufer hat sich in den Wochen vor seiner Tat bei mindestens 16 Gelegenheiten legal Waffen und Munition gekauft. Insgesamt habe James Holmes zwischen Mai und Juli des vergangenen Jahres vier Schusswaffen und fast 6.300 Patronen erworben, erklärte ein Agent der US-Waffenkontrollbehörde ATF am Dienstag vor Gericht. Außerdem habe sich Holmes "explosive Chemikalien" besorgt.

Der mutmaßliche "Batman"-Amokläufer hat sich in den Wochen vor seiner Tat bei mindestens 16 Gelegenheiten legal Waffen und Munition gekauft. Insgesamt habe James Holmes zwischen Mai und Juli des vergangenen Jahres vier Schusswaffen und fast 6.300 Patronen erworben, erklärte ein Agent der US-Waffenkontrollbehörde ATF am Dienstag vor Gericht. Außerdem habe sich Holmes "explosive Chemikalien" besorgt.

Dabei wird geklärt, ob die Beweise für einen Prozess ausreichen und ob Holmes überhaupt zurechnungsfähig ist.

Der ATF-Agent Steve Beggs sagte, der mutmaßliche Todesschütze habe sich zwei Glock-Pistolen, ein halbautomatisches Gewehr und eine Schrotflinte zugelegt. Die Käufe habe Holmes sowohl im Internet als auch in Waffengeschäften getätigt. Holmes' Anwältin Tamara Brady fragte Beggs, ob es in Colorado eine rechtliche Möglichkeit gebe, den Verkauf solcher Waffen an eine "schwer psychisch kranke Person" zu verhindern. Der ATF-Agent verneinte dies.

Nach dem Amoklauf von Aurora hatten die USA über ein , bei dem Mitte Dezember 20 Kinder getötet worden waren, katapultierte die Forderung nach strengeren Waffengesetzen dann wieder auf die politische Agenda. Derzeit prüft eine Arbeitsgruppe unter Führung von Vizepräsident Joe Biden Vorschläge für ein neues Waffenrecht.

Erschütternde Telefonprotokolle

Bei der Anhörung am Dienstag spielte die Staatsanwaltschaft auch panische Notrufe aus der Tatnacht vor. Der ersten Anruf erreichte die Polizei um 12.38 Uhr, 18 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Dabei war die Stimme des Anrufers kaum zu verstehen; im Hintergrund war in weniger als 30 Sekunden 30 Mal das Geräusch von Schüssen zu hören. Insgesamt gingen nach Angaben der Staatsanwaltschaft binnen zehn Minuten 41 Notrufe aus dem Kino ein.

In einem Anruf bei der Polizei sagte ein 14-jähriges Mädchen, dass zwei ihrer Cousinen angeschossen worden seien und dass eine nicht mehr atme. "Wir müssen eine Herz-Lungen-Reanimation machen", wurde die Jugendliche von der Telefonzentrale aufgefordert. "Ich kann Sie nicht hören", antwortete das weinende Mädchen, als das Gespräch von dem chaotischen Lärm im Kinosaal überlagert wurde.

Selbstgebastelte Napalm-Bomben

Unter anderem seien in der Wohnung drei Behältnisse mit selbst hergestelltem Napalm, elf Benzinflaschen und andere Chemikalien gefunden worden, erklärte Garrett Gumbinner. Die Wohnungstür sei verdrahtet gewesen, um die Sprengfallen zu zünden.

Außerdem soll Holmes drei Fernzünder in der Nähe des Apartments platziert haben, in der Hoffnung, dass Passanten sie auslösen. Gumbinner berichtete etwa von einem ferngesteuerten Spielzeugauto, das der Angeklagte in der Nähe eines Müllcontainers abgelegt habe. Die Fernsteuerung hätte die Sprengfallen in der Wohnung gezündet.