Neo-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP) ist die neue starke rote Frau an der Seite von Franz Schnabl in der Regierung. Ihre Ressorts sind Gesundheit, Soziales, Kinder- und Jugendhilfe.
„Heute": Sie machten Ihren Weg von der einfachen Drogerie-Verkäuferin zur Top-Politikerin in NÖ, wie steinig war der Weg?
Ulrike Königsberger-Ludwig: Insbesondere mit Einsatz und Willen sich weiterzubilden kann man in Österreich viel erreichen. Es gehört aber auch ein Quäntchen Glück dazu und Menschen, die einem Vertrauen schenken. Dieses Glück hatte ich.
„Heute": Was läuft im Gesundheitsbereich gut, was schlecht?
Königsberger-Ludwig: Es gibt eine hohe Dichte an Spitälern, im Bereich der Hausärzte am Land gibt es aber noch Aufholbedarf. Auch im Bereich der Prävention sehe ich noch Luft nach oben. Zudem bin ich überzeugt, dass uns die aktuellen Aufgabenstellungen im Pflegebereich nachhaltig beschäftigen werden.
"Heute": Gleichstellung findet sich in Ihrem Ressort wider. Wie und wo wollen Sie hier aktiv werden?
Zur Person
- geboren am 12. Mai 1965
- Geburtsstadt: Linz, aufgewachsen in Gresten (Scheibbs)
- wohnt in Amstetten
- ist verheiratet, hat zwei Kinder und drei Enkelkinder
- Hobbys: Sie sportelt gerne, vor allem Schwimmen und Laufen; dazu Lesen, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen
Königsberger-Ludwig: Gleichstellung umfasst viele Lebensbereiche – von der Gleichstellung von Frau und Mann, der Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren bis hin zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Mein Ansatz ist dabei besonders die Bewusstseinsbildung voranzutreiben und falls es möglich ist, im Bereich der Landesgesetzgebung meine Expertise einfließen zu lassen.
"Heute": Haben Sie oder werden Sie noch das Frauenvolksbegehren unterschreiben?
Königsberger-Ludwig: Ja, ich habe das Frauenvolksbegehren unterschrieben, weil ich viele Punkte daraus unterstütze und ich überzeugt bin, dass noch einiges auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern zu erledigen ist.
"Heute": Was muss im Sozialbereich verändert werden?
Königsberger-Ludwig: Mein Hauptaugenmerk wird in den nächsten Wochen vorerst darauf liegen zu schauen, wo es Handlungsbedarf gibt, sei es bei den Frauenhäusern, wo ich weiß, dass sich immer wieder Finanzierungsfragen stellen, oder auch bei den Obdachloseneinrichtungen und natürlich in der Kinder- und Jugendhilfe. Meiner Meinung nach zeigt sich dabei der Personalschlüssel immer als eine zentrale Frage. Deshalb möchte ich, was das betrifft, besonders hinschauen.
"Heute": Sie waren viele Jahre in der Gemeinde- und Bundespolitik tätig, macht es das spannend, jetzt auch auf Landesebene die Hebel ansetzen zu können?
Königsberger-Ludwig: Auf jeden Fall, da ich durch meine bisherigen Aufgaben einen guten Einblick in die unterschiedlichen Ebenen gewonnen habe und weiß, wie Abläufe funktionieren und Dinge zusammenspielen. Ich kenne die Herausforderungen der Gemeinden ebenso wie die bundespolitischen Überlegungen zu aktuellen Themen und die Rolle der Länder. Als Landesrätin werde ich versuchen, meine Erfahrungen bestmöglich einzusetzen, um für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher optimale Ergebnisse zu erzielen.
(wes)