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"Beim Orgasmus kriege ich einen Lachanfall!"

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Um nicht aufzufallen, hat Luana oft den Höhepunkt unterdrückt. Damit und mit dem Schweigen über die eigenartige Reaktion dabei soll jetzt aber Schluss sein.

Frage von Luana (26) an Doktor Sex: Immer wenn ich starke physische Empfindungen habe wie beispielsweise plötzliche Schmerzen oder einen Orgasmus, endet das bei mir in einem Lachanfall. Aus Angst vor der Reaktion des Sexualpartners habe ich daher beim Sex bisher oft den Höhepunkt unterdrückt. Vor ein paar Monaten lernte ich einen Mann kennen, mit dem ich mir mehr vorstellen könnte. Da dieses Phänomen nicht sehr häufig zu sein scheint – keine meiner Freundinnen hat jemals davon gehört – kann ich es wohl nicht einfach darauf ankommen lassen, ohne vorher mit ihm zu reden und ihn über meine körperliche Reaktion beim Höhepunkt aufzuklären. Denn wenn ich während des Sex einfach plötzlich anfangen würde zu lachen, wäre das für ihn wohl ziemlich komisch. Es ist mir nicht peinlich, über Sex und meinen Orgasmus zu reden. Trotzdem weiß ich nicht so recht, wie ich es anpacken soll. Welches Vorgehen macht Sinn?

Antwort von Doktor Sex

Liebe Luana

Orgasmen werden von Menschen verschieden wahrgenommen und können eine Vielzahl von körperlichen Reaktionen auslösen. Manche erleben ihn lokal im Becken und Bauchraum als rhythmisches Anspannen und Entspannen der Muskeln. Bei einigen kommen Wellen von angenehmen Gefühlen dazu, die sich in den Solarplexus und die Oberschenkel ausdehnen. Bei anderen ist der ganze Körper bis in die Finger- und Zehenspitzen beteiligt und sie spüren dabei ekstatische Glücksgefühle und ein unbeschreibliches Entzücken. Wieder andere berichten von einem Pulsieren oder erleben ein intensives Kribbeln. Der Höhepunkt kann aber auch platt und unspektakulär sein, eine banale Einschlafhilfe für Selbstversorger oder ein Ventil für jugendliche Männer in der Pubertät, um die Testosteronstürme etwas abzufedern. Manche weinen dabei oder nachher, einige lachen – so wie du – und zuweilen vermischen sich die beiden Ausdrucksformen auch. Warum das so ist, kann niemand genau sagen – und es ist auch nicht wirklich wichtig.

Deine neue Bekanntschaft darauf vorzubereiten, dass du beim Orgasmus in Lachen ausbrichst, macht zwar Sinn, ist aber meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig. Wenn du dich dabei aber wohler fühlst und deshalb den Orgasmus nicht unterdrücken musst, scheint mir das Vorgehen sinnvoll.

Dass es dir nicht peinlich ist, über Sex und deinen Orgasmus zu reden, ist für deinen Plan von Vorteil. Die Frage ist, ob es dem Mann ähnlich leicht fällt oder ob diese Themen für ihn eher eine Herausforderung sind. Ist Ersteres der Fall, kannst du die Sache in einem passenden Moment geradewegs und ohne Umschweife auf den Punkt bringen. Erlebst du ihn jedoch eher zurückhaltend, drängt sich ein behutsameres Vorgehen auf. Die Kunst wäre dann, nicht durch Übervorsichtigkeit komisch zu wirken, aber trotzdem nicht mit einem allzu forschen Vorgehen total zu irritieren. Da es sich bei dem, was du dem Mann mitteilen willst, aber nicht um eine Schreckensbotschaft handelt, scheint es mir auch im zweiten Fall nicht angebracht, aus der Sache einen großen Zirkus zu machen. Letztlich ist das, worum es inhaltlich in deiner Nachricht geht, wohl auch bei deren Kommunikation hilfreich: Lachen!

Deine Frage an Doktor Sex: [email protected] (wer)

(mp)