Szene

"Berlinale 2013": Die Gewinner der Bärenjagd

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: DAPD

Samstagabend wurden zum 63. Mal die begehrten Bären verliehen. Das rumänische Mutter-Sohn-Drama "Childs Pose" von Calin Peter Netzer gewann den Goldenen Bären. Der Silberne Bär für das Beste Drehbuch ging an Jafar Panahi. Weil der Regisseur in seiner Heimat Iran mit einem 20-jährigen Berufsverbot belegt ist und nicht ausreisen darf, sollte sein Co-Regisseur Kambozyia Partovi den Preis entgegennehmen.

Samstagabend wurden zum 63. Mal die begehrten Bären verliehen. Das rumänische Mutter-Sohn-Drama "Child's Pose" von Calin Peter Netzer gewann den Goldenen Bären. Der Silberne Bär für das Beste Drehbuch ging an Jafar Panahi. Weil der Regisseur in seiner Heimat Iran mit einem 20-jährigen Berufsverbot belegt ist und nicht ausreisen darf, sollte sein Co-Regisseur Kambozyia Partovi den Preis entgegennehmen.



Die letzte Klappe für das größte Publikums-Filmfestival der Welt. Stars wie Jude Law, Catherine Deneuve, Jeremy Irons und Juliette Binoche präsentierten ihre Werke, die Empfang/Dinner/Gala-Events reihten sich im Stundentakt aneinander. Und für Regisseure, Schauspieler, Drehbuchautoren und Produzenten ist es der internationale Branchentreff, um Projekte auszutüfteln und Talente zu entdecken.



Darum lud Teamworx-Produzent Nico Hofmann wieder im "Grill Royal" zu seinem "Tribute to the Next Generation". Jungstars wie Ludwig Trepte plauderten mit gestandenen Kollegen wie Ulrich Matthes und Iris Berben. "Berlinale ist für mich Networking. Tag und Nacht", sagt Nico Hofmann, der sich mit Yoga und rezeptfreien Vitamin-B-12-Ampullen "dopt". Die Berlinale ist für ihn ein Schmelztiegel der Nationen: "Ich hatte noch nie so viele Kollegen aus Amerika bei mir in der Wohnung und zum Abendessen wie dieses Jahr."
Bei der Boss-Party feierten Jürgen Vogel, Franziska Knuppe, Jasmin Tabatabai und Andreas Pietschmann in einer 280-Quadratmeter-Altbauwohnung, die im Zwanziger-Jahre-Look gestylt war. Das Personal servierte Pasteten und Kalbsgulasch. Auch Filmproduzentin Minu ­Barati-Fischer hat ­einen Meeting-­Marathon mit Produzenten und Verleihern hinter sich: "Dank der Berlinale trifft man sie alle hier und muss nicht extra für Gespräche nach Los Angeles fliegen. Die Leute aus den USA beweisen Durchhaltevermögen. Durch ihren Jetlag sind sie lange wach und verabreden sich gern auch nach Mitternacht." Aus den USA reiste auch Filmproduzent Jim Veres zur Berlinale.
Mit Sohn Christopher war er beim "99. Fire-Film-Award". In der Jury saß Ex-Frau Ursula Karven, bei der er auch gewohnt hat. Ursula Karven: "Mein Freund ist nicht eifersüchtig auf meinen Ex-Mann. Man muss sein Ego loslassen, dann funktioniert das auch." Für diese Erkenntnis hätte sie einen Lebensweisheitspreis verdient.



Berlinale-Preisverleihung



- Goldener Bär Bester Film

"Child's Pose" (Rumänien,

Regie: Calin Peter Netzer)



- Silberner Bär Großer Preis der Jury

"An Episode in the Life of an Iron Picker"



- Silberner Bär Alfred-Bauer-Preis

Denis Côté für "Vic + Flo ont vu un ours"



- Silberner Bär Beste Regie

David Gordon Green für "Prince Avalanche"



- Silberner Bär Beste Darstellerin

Paulina García in "Gloria“"



- Silberner Bär Bester Darsteller

Nazif Mujic in "An Episode in the Life of an Iron Picker"



- Silberner Bär Bestes Drehbuch

Jafar Panahi für "Geschlossener Vorhang" ("Pardé")



- Silberner Bär Herausragende künstlerische Leistung

Kameramann Aziz Zhambakiyev für "Harmony Lessons"