Österreich

"Big Brother" für Welser Mieter

Heute Redaktion
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Die 1220 Bewohner der Welser Otto-Loewi-Straße haben ein Problem: Sie leiden seit Jahren unter Vermüllung, Lärm und Vandalismus. Jetzt sagen Wohnbau-Landesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ), Stadt Wels und LAWOG dem Ghetto in OÖs zweitgrößter Stadt den Kampf an - auch mit Strafen.

Mehr als 50 Prozent der Bewohner haben migrantischen Hintergrund, zeigt Stadtrat Andreas Rabl (FPÖ) einen Teilaspekt der kritischen Lage in der Messestadt auf. Der Ruf des Viertels ist derart schlecht, dass trotz 2000 Wohnungssuchender viele Einheiten an der Otto-Loewi-Straße leerstehen.

Video-Überwachung nicht ausgeschlossen

2009 hat uns das Kosten von etwa 200.000 Euro verursacht, erklärt LAWOG-Direktor Nikolaus Prammer, der mit seinem Kollegen Frank Schneider den Pilotversuch initiiert hat. In den nächsten Wochen werden Experten die Bewohner interviewen und dann gemeinsam mit den Mietern neue Spielregeln für das Zusammenleben festlegen.

Ob dabei auch das derzeit vieldiskutierte Beherrschen der deutschen Sprache inkludiert sein soll, wollten die Politiker nicht sagen. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss auch mit Sanktionen rechnen, erklärt Landesrat Haimbuchner. Diese könnten sein: befristete Mietverträge oder gar der Rauswurf aus der Wohnung.

Hausbesorger und LAWOG-Mitarbeiter sollen die Einhaltung der neuen Hausordnung überprüfen. Auch ein privater Security-Dienst und Video-Überwachung sind angedacht.

Jürgen Tröbinger