Szene
"Big Game": Irre Action im finnischen Wald
Ein junger Jäger und der US-Präsident kämpfen in den finnischen Wäldern gegen schwer bewaffnete Terroristen. "Big Game" ist genau das, wonach es klingt: Ein irrer Actioner, der sich nicht ganz zwischen Old-School-Geballer und augenzwinkender Komödie entscheiden kann. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist der Präsident mit Kultstar Samuel L. Jackson perfekt besetzt.
Ein junger Jäger und der US-Präsident kämpfen in den finnischen Wäldern gegen schwer bewaffnete Terroristen. "Big Game" ist genau das, wonach es klingt: Ein irrer Actioner, der sich nicht ganz zwischen Old-School-Geballer und augenzwinkender Komödie entscheiden kann. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist der Präsident mit Kultstar perfekt besetzt.
Ganz sicher ist es nie, wo Jackson das nächste Mal im Kino auftaucht. Eine edle Action-Orgie von ? Ein Historiendrama? Eine fürs Fernsehen produzierte Kiffer-Komödie? Man könnte sagen, der mittlerweile 66-Jährige sei ein wandlungsreicher Schauspieler, der in seiner Rollenauswahl auch gerne Risiken eingeht. Mit mehr Street Cred formuliert: Jackson schert sich einen feuchten Dreck darum, wie dämlich eine Rolle ist, Hauptsache sie ist cool.
Man erinnere sich an : In dem Actioner packen Gangster hunderte Giftschlangen in die Gepäckablagen eines Flugzeugs, um einen unbequemen Zeugen zu liquidieren. Der Ursprung des Films ist ähnlich skurril wie die Handlung. Angeblich wetteten drei Hollywoodproduzenten, wer von ihnen den lächerlichsten Filmtitel erfinden könne. Die Gerüchte besagen weiters, dass Samuel L. Jackson nur deshalb die Hauptrolle annahm, weil ihm der hirnverbrannte Titel so gut gefiel.
Großwild-Jagd auf den US-Präsidenten
Auch "Big Game" fällt auf den ersten (wie auch den zweiten) Blick in die Kategorie "Das kann doch unmöglich ernst gemeint sein": Der junge Oskari (Onni Tommila) wird von den Jägern seines Dorfes in die finnischen Wälder gekarrt. Dort soll er, nur mit einem Bogen bewaffnet und völlig auf sich alleine gestellt, ein Tier erlegen, um seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen.
Statt auf geeignete Beute stößt Oskari jedoch auf eine Rettungskapsel der Air Force One und den darin gefangenen Präsidenten der Vereinigten Staaten (Jackson). Der wurde von seinem Sicherheitschef (Ray Stevenson) verraten und als "Big Game" ("Großwild") an einen Terroristentrupp verkauft. Oskari verspricht dem Präsidenten, ihn in Sicherheit zu bringen, muss aber gleichzeitig noch sein Tier erlegen.
Starker Beginn, ernstes Ende
Anfangs bietet "Big Game" noch alles, was sich der traditionsbewusste Actionheld wünscht: Bösewichte, die nur um des Bösen willen böse sind, ein ungleiches Protagonistenpaar, das mit Pointen und Merksätzen um sich wirft, gigantische Explosionen. Als der Präsident zum ersten Mal auf seine Jäger trifft, geht allerdings ein Ruck durch den Film: Die lachhaften B-Movie-Einlagen nehmen zu, während sich der Eindruck erhärtet, dass Regisseur und Drehbuchautor Jalmari Helander durchaus ernst meint, was er uns da vorsetzt. Der Gefriertruhenritt durch den Forst, der Shootout im Flugzeugwrack und das Slow-Mo-Finale in luftigen Höhen verlieren dadurch leider stark an Reiz.
Für sein irrwitziges Grundkonzept bekommt Helander zehn von zehn Punkten. In der Umsetzung schafft er es allerdings nur auf zwei bis drei Zähler. Highlight des Films bleibt der wie immer sehenswerte Samuel L. Jackson. Der ist demnächst übrigens in einem Fantasy-Abenteuer ("Miss Peregrine's Home for Peculiar Children"), einem Spike-Lee-Film ("Chiraq") und einem Sci-Fi-Horrorstreifen ("The Blob") zu sehen - um nur einige seiner Projekte zu nennen...
"Big Game" startet am 19. Juni in den österreichischen Kinos.