"Bimbo"-Sager: Grüne melden Posting von Ex-FP-Mann

Das schwere Foul von Liverpool-Kicker Sadio Mané im Match gegen Manchester City, könnte nun für einen Ex-FP-Funktionär aus Trumau ein Nachspiel haben.

"Diese schwarze Drecksau gehört für mindestens sechs Monate gesperrt. Alles andere wäre Bimbo Bonus. Würde mich aber nicht wundern", schrieb ein langjähriger FPÖ-Funktionär aus Trumau (Bezirk Baden) nach dem schweren Foul des senegalesischen Kickers Sadio Mané gegen Manchester City Goalie Ederson Moares auf Facebook.

Sachverhaltsdarstellung an StA Wr. Neustadt

Das emotionsgeladene Posting könnte nun ein Nachspiel haben. Nationalratsabgeordneter Dieter Brosz (Grüne) schrieb jetzt eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, mit der Bitte, sich den Facebook-Beitrag genauer anzusehen.

"Diese zumindest vielen Menschen zugängliche Aussage scheint geeignet, andere zum Hass gegen die betreffende Person aufgrund ihrer Hautfarbe im Sinne des § 283 Abs 1 Z 1 StGB aufzureizen", heißt es in dem Schreiben von Brosz an die Staatsanwaltschaft.

Und weiter: "Indem die Person als 'schwarze Drecksau' und 'Bimbo' bezeichnet wird, wird nicht der Fußballspieler, sondern Sadio Mane, in seiner Eigenschaft als Zugehöriger einer Gruppe mit bestimmter Hautfarbe und ethnischer Herkunft, angegriffen."

FPÖ reagiert prompt

Die FPÖ Niederösterreich lässt sich aufgrund des Vorwurfs nicht lange um eine Stellungnahme bitten: "Bezüglich des heute kursierenden Facebook-Postings eines ehemaligen FPÖ Funktionärs gibt die FPÖ NÖ bekannt, dass der im Zusammenhang damit genannte Verfasser mit 18. April alle seine Funktionen zurückgelegt hat und seit 24. April dezidiert kein Mitglied der FPÖ NÖ mehr ist. Aus unserer Sicht ist die Causa daher als Privatangelegenheit des Verfassers zu betrachten", so FPNÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Spanring.

Brosz schießt zurück

Dieter Brosz sieht im Statement von Spanring "klassische FPÖ-Manier": "Es ist typisch für die FPÖ zu sagen, er wäre seit April nicht mehr in der Funktion. Vor zwei Tagen war er es auf der Website der FPÖ Trumau sehr wohl noch. Die FP weiß mittlerweile, wie sie aus so unangenehmen Geschichten herauskommt."

(nit)