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"Black Mass": Johnny Depp im epischen Gangsterfilm

Heute Redaktion
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Viel Schminke, viel Charisma: Johnny Depp ist in "Black Mass - Der Pate von Boston" als Gangsterboss Whitey Bulger zu sehen und lehrt dem Publikum gekonnt das Fürchten. Der nervenaufreibende Thriller basiert auf wahren Begebenheiten.

Viel Schminke, viel Charisma: ist in "Black Mass - Der Pate von Boston" als Gangsterboss Whitey Bulger zu sehen und lehrt dem Publikum gekonnt das Fürchten. Der nervenaufreibende Thriller basiert auf wahren Begebenheiten.

John Dillinger (in "Public Enemies") und George Jung (in "Blow") hat er bereits gespielt, nun verkörpert Johnny Depp zum dritten Mal in seiner Karriere einen "echten" Gangster. Zwölf Jahre lang stand James "Whitey" Bulger auf der FBI-Most-Wanted-Liste; sein Kopfgeld betrug zwei Millionen Dollar, nur für die Ergreifung Osama Bin Ladens wurde mehr geboten. Seinen zweifelhaften Celebrity-Status hatte sich Bulger als Crime Lord der Bostoner Unterwelt erarbeitet...

Der ambitionierte FBI-Agent John Connolly (Joel Edgerton) kennt den Kleinkriminellen Jimmy Bulger (Johnny Depp) aus seiner Kindheit in South Boston. Er schlägt dem alten Bekannten einen Deal vor: Jimmy arbeitet als Spitzel für das FBI und darf dafür seine eigenen Geschäfte unbehelligt durchziehen. Jimmy akzeptiert und avanciert unter der Schirmherrschaft der Behörde zum gefürchteten Paten von Boston. Jahrelang schaltet und waltet - sprich mordet und erpresst - er wie es ihm beliebt. Doch je dreister Bulger agiert, desto mehr gerät Connolly unter Druck.

Gangsterfilm-Olymp

"Black Mass" ruft Johnny Depps enormes Talent in Erinnerung, das auch zehn weitere "Pirates of the Caribbean"-Sequels nicht verwässern könnten. Sein Schauspiel (Gefühlsleere und krimineller Größenwahn vs. Menschlichkeit) macht den Thriller zum Erlebnis und verwandelt ihn in einen heißen Anwärter auf den Gangsterfilm-Olymp - auf dessen Spitze unangefochten Martin Scorsese thront. Dabei leidet auch "Black Mass" am für epische Gangsterfilme typischen Biopic-Syndrom: Die Handlung deckt zu viele Jahre ab, lässt viele Charaktere nur kurz aufblitzen und zahlreiche Details überflüssig erscheinen. Depps Leistung rechtfertigt die Ausführlichkeit allerdings; der Rest des Ensembles (, Jesse Plemons, etc) bekommt ein dickes Mitarbeitsplus.

Schwarze Messe

Der Titel des Films hat übrigens nichts mit dunkler Materie oder kritischer Masse zu tun. Gemeint ist tatsächlich eine schwarze Messe, wobei das "Mass" zugleich als Abkürzung für den US-Bundesstaat Massachusetts (Hauptstadt: Boston) steht. Der Thriller basiert auf dem Sachbuch "Black Mass: The True Story of an Unholy Alliance Between the FBI and the Irish Mob" der Journalisten Dick Lehr und Gerard O'Neill.

"Black Mass" startet am 16. Oktober in den österreichischen Kinos.