Die waghalsige Fahrt eines Entführers und die Flucht eines brutalen Messerstechers: Mitarbeiter der Asfinag konnten auf ihren Bildschirmen live mitverfolgen, wie diese Täter die Fahnder austricksten, ihnen davonbrausten. Der Polizei ist es nach wie vor nicht erlaubt, die für Fahndungen so wichtigen Bilder von den Autobahnen zu sehen!
Sicherheitsdirektor Alois Lißl weiß, wie wichtig ein Blick auf diese Live-Bilder wäre, die von Dutzenden neben und über den Autobahnen montierten Kameras in die Asfinag-Zentralen übertragen werden:
Es geht ja auch um die Abwehr von Gefahren, fordert der Polizeichef einen kontrollierten Zugriff auf diese Bilder. Jüngstes Beispiel: Der mutmaßliche Wiener Entführer Sascha W. raste mit seinem 7er BMW mit weit über 200 km/h und seinem Sohn (9) am Beifahrersitz über die A1 von Wien bis nach Salzburg.
Dahinter: ein Kommando der Cobra! Durch geschickte Fahrmanöver konnte W. seine Verfolger abhängen. Hätte die Polizei die Live-Bilder gesehen, wäre er sofort gefasst worden - und nicht erst nach haarsträubenden 27 Stunden!
Beispiel zwei: 2007 wurde beim Wagner-Jauregg-Spital in Linz der Drogen-Therapeut Dr. Bernhard Lindenbauer mit einem Messer attackiert und beinahe getötet. Der Täter flüchtete über einen Wasserdurchlass auf die Mühlkreisautobahn. Vor den Augen der Ü-Kameras stieg er in ein Auto.
Die Asfinag löschte aber bereits zwei Stunden nach der Tat die Bilder, die diese Flucht-Szenen gezeigt hätten - aus rechtlichen Gründen!
Robert Loy