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"Brauche keine Diskussion, sondern Entscheidung"

Heute Redaktion
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Bild: Lisi Niesner

Starke Ansage von Conchita Wurst: "Ich verstehe nicht, warum die absolute Gleichstellung (der Homosexuellen, Anm.) noch nicht stattgefunden hat und was da so lange dauern kann", zeigte sich die Sängerin am Samstag im Ö1-Journal ungeduldig. "Ich brauche keine Diskussion, sondern eine Entscheidung."

: "Ich verstehe nicht, warum die absolute Gleichstellung (der Homosexuellen, Anm.) noch nicht stattgefunden hat und was da so lange dauern kann", zeigte sich die Sängerin am Samstag im Ö1-Journal ungeduldig. "Ich brauche keine Diskussion, sondern eine Entscheidung."

Die rechtliche Gleichstellung der Homosexuellen lässt viel zu lange auf sich warten. Ihre Ungeduld brachte sie am Samstag im Interview beim Ö1-Journal mit deutlichen Worten zum Ausdruck: "Ich brauche keine Diskussion, sondern eine Entscheidung."

parteipolitisch vereinnahmt wurde, erwiderte sie: "Ich fühle mich in keinster Weise instrumentalisiert." Sie habe sich sehr über den Empfang gefreut, das zeige ihr, dass Musik sehr ernst genommen werde.

Sie selbst wollte nicht auf den Balkon des Bundeskanzleramts treten, "weil ich denke, da sollten wichtigere Menschen stehen". Parteipolitisch würde sie sich nicht engagieren, sagte Wurst auf eine entsprechende Frage.

"Verstehe Aufregung um Life Ball-Plakat nicht"

Das , hätten sie schon in Bezug auf ihre Persönlichkeit "immer schon sehr amüsiert, weil ich mir denke, wie schwer ist denn das zu erklären." Daher verstehe ich die ganze Aufregung nicht."

Als Songwriterin "talentfrei"

Im Zusammenhang mit ihrer weiteren künstlerischen Zukunft betonte Wurst, selbst "talentfrei" beim Songwriting zu sein. Es sei schwer, gutes Material zu bekommen, und sie habe sich noch nicht entscheiden, wer neue Lieder für sie schreiben werde. Sie sei aber "privilegiert, mittlerweile aus der ganzen Welt Songs zu bekommen".

Conchita zeigte sich aber auch "hundertprozentig" davon überzeugt, dass "wir in Österreich Welthits schreiben können". Sie liebe "das große Theater" wie Shirley Bassey, James Bond, Balladen, "aber darauf möchte ich mich nicht reduzieren. Daher will ich mich noch nicht festlegen."

Kein zweiter Antritt beim Song Contest

Befragt, ob es für die Kunstfigur Conchita Wurst ein Ablaufdatum gebe, sagte die Sängerin, sie habe keinen Fahrplan und wisse auch nicht, "ob es Frau Wurst in fünf Jahren noch gibt". Sie nehme sich die Frechheit und Freiheit heraus, das passieren zu lassen. Nochmal beim Song Contest anzutreten steht allerdings nicht zur Debatte, denn: "Gewonnen zu haben kann ich nicht mehr überbieten".

Dass Wurst im nächsten Jahr als "" einen Gastauftritt in der Comic-Publikation "Lustiges Taschenbuch" haben woll, empfindet sie "als unglaubliche Ehre und Freude". Diese Bücher seien ein Stück Kindheit, "davon jetzt ein Teil zu sein, ist überwältigend".

Festnahmen bei Conchita-Wurst-Demo

Weniger willkommen als Conchita Wurst in Europa sind Homosexuelle in Russland. Bei einer Demonstration zu Ehren der Sängerin in Moskau sind zwei Frauen festgenommen worden. Die beiden hatten auf einem Platz in der russischen Hauptstadt eine Regenbogenfahne in die Höhe gehalten. Aus einem vorbeifahrenden Auto, ebenfalls mit Regenbogenfarben geschmückt, schallte das Lied "Rise Like a Phoenix". Der Protestmarsch war von den Behörden nicht genehmigt worden.