Österreich

"Breitband-Ausbau ist so wichtig wie Straßenbau"

Heute Redaktion
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) im „Heute"-Talk über die VP-Wunderwaffe Kurz, die Nationalrats- und NÖ-Wahl, Digitialisierung und Jobs.

"Heute": 114 Tage Landeshauptfrau – ein Traumjob?

Johanna Mikl-Leitner: Ja, es könnte keine schönere Aufgabe geben. Meine Arbeit und mein Leben ist bunt und vielfältig.

Heute": Sebastian Kurz will den Brenner schützen, die Mittelmeerroute schließen. Wie sehen Sie das als Ex-Innenministerin?

Mikl-Leitner: Die Bundesregierung muss ein klares Signal senden. Es sind alle Vorkehrungen für eine etwaige Schließung zu treffen. Denn: Wenn man will, geht das – siehe Balkanroute 2015.

Heute": Wie würden Sie Kurz mit drei Wörtern beschreiben?

Mikl-Leitner: Konsequent, durchsetzungsstark, symphatisch.

Heute": Und Kanzler Kern?

Mikl-Leitner: Den Slogan „Hol Dir was Dir zusteht" sollte er durch JFKs „Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst" ersetzen.

Heute": Wer gewinnt die Nationalratswahl?

Mikl-Leitner: Bis dahin ist noch viel Arbeit, aber ich hoffe doch, dass Kurz als Erster durchs Ziel gehen wird.

Heute": Nach der Nationalratswahl wählt 2018 NÖ. Wird die VPNÖ türkis, schwarz oder türkis-schwarz in den Wahlkampf gehen?

Mikl-Leitner: (lacht) Wir sind blau-gelb.

Heute": Sie sind Fan der Digitalisierung und Entbürokratisierung. Wie geht es da weiter in NÖ?

Mikl-Leitner: Wir werden in NÖ Breitband weiter ausbauen. Breitband-Internet ist heute genauso wichtig wie Straßenbau. Und bürokratische Hürden müssen verstärkt abgebaut werden.

Heute": Bei der NÖ-Lösung der Mindestsicherung bzw. Deckelung gab es Härtefälle und Kritik. Wird da etwas geändert?

Mikl-Leitner: Die Deckelung bei 1.500 € bleibt. Nur eine Richtlinie wird geändert: Pflegegeld wird künftig nicht mehr als Einkommen im Rahmen der Mindestsicherung berechnet.

Heute": Die Arbeitslosenzahlen in NÖ gehen zurück, einziges Problem: Langzeitarbeitslose und Ältere. Was tun Sie dagegen?

Mikl-Leitner: Der Rückgang der Arbeitslosenquote bei den jüngeren Arbeitslosen ist zweistellig! Auch beim Wirtschafswachstum liegt NÖ über dem Bundesschnitt. Ich sage: Die Trendwende ist spürbar. Aber wir pumpen dennoch 249 Mio. € in ein Beschäftigungspaket.

Interview: Joachim Lielacher (Lie)

Zur Person

Johanna Mikl-Leitner (geboren am 9. Februar 1964 in Hollabrunn) ist seit dem 19. April 2017 Landeshauptfrau von Niederösterreich. Von 2011 bis 2016 war sie österreichische Innenministerin. Seit 25. März 2017 ist Mikl-Leitner Landesparteiobfrau der Volkspartei Niederösterreich. Johanna Mikl-Leitner ist verheiratet und Mutter zweier Töchter und liebt Hunde. Sie wohnt in Klosterneuburg.