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"Brrrn"! Bei diesem Workout wird gefroren

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Der neueste Fitness-Trend kommt - wie könnte es anders sein - aus New York und soll noch mehr Kalorien verbrennen als alle bisherigen Workout-Konzepte.

Schwitzen beim Yoga war gestern, jetzt wird beim HIIT-Training gefroren - kein Scherz! Der neueste Fitness-Trend aus New York trägt den passenden Namen "Brrrn" und wurde von Jimmy Martin und Johnny Adamic erfunden. Ihre Theorie: Das Workout in einer kalten Atmosphäre soll effektiver sein und mehr Kalorien verbrennen. Auf die Idee kam Martin (damals noch privater Fitnesscoach) durch eine Kundin, die ihm 2013 erzählte, dass sie in kalter Umgebung effektiver trainieren könne.

So funktioniert "Brrrn"

50 Minuten lang wird ein HIIT-Training mit Brettern, Seilen und Gewicht bei einer Raumtemperatur von nur 10 Grad absolviert. Die verschiedenen Übungen dauern in der Regel 30 Sekunden und innerhalb des Workouts gibt es keine Pausen.

Durch das Herabkühlen des Raumes auf 10 Grad während des Workouts muss der Körper verstärkt arbeiten, um seine Kerntemperatur aufrechtzuerhalten. Dafür benötigt er mehr Energie als bei einer normalen Raumtemperatur von 20 Grad. Das begünstigt vor allem die Fettverbrennung der braunen Fettzellen.

Braunes Fettgewebe ist im Gegensatz zu weißem Fett, das überschüssige Energie speichert, um den Körper für Zeiten von Mangelernährung zu wappnen, besser durchblutet und enthält Mitochondrien – Kraftzellen von Körperzellen – durch die die Energie verbrannt wird.

Beim "Brrrn"-Workout wird die Fettverbrennung zum einen durch die sportliche Anstrengung aktiviert und zum anderen durch die Thermoregulation des Körpers auf die kühle Raumtemperatur angekurbelt. Diese wird in der Fachsprache auch als Thermogenese bezeichnet. Bedeutet: Bei Kälte wird ebenfalls eine Steigerung des Energieverbrauchs und der Aktivität von guten braunen Fettzellen verzeichnet.

Das sagt die Wissenschaft

Forscher aus Japan stellten in einer Studie eine starke Beziehung zwischen Fettverbrennung und Temperatur fest. Sie setzten zwölf Studienteilnehmer über sechs Wochen hinweg täglich zwei Stunden in einen Raum mit einer Temperatur von etwa 16 Grad Celsius. Das Ergebnis: Der Anteil der braunen Fettzellen verdoppelte sich und der Körperfettanteil der Studienteilnehmer sank um etwa 5 Prozent. Im Vergleich zur Gruppe, die dem Temperaturunterschied nicht ausgesetzt war, wurden täglich 180 Kalorien mehr verbrannt. Das Ergebnis der Studie: Fettreserven werden bei einer Temperatur unter 18 Grad Celsius schneller angegriffen und schmelzen so schneller.

Hier wird trainiert

Leider wird "Brrrn" bisher ausschließlich im Studio von Jimmy Martin und Johnny Adamic in New York angeboten. Einziger Wermutstropfen: Der Winter kommt und wir können jetzt einfach selbst ein HIIT-Training bei 10 Grad Celsius im Freien absolvieren.

Wichtig ist dabei aber, dass der Körper davor ausreichend aufgewärmt und gestretcht wird. Ein gezieltes Warm-Up sorgt für die Optimierung muskulärer und organischer Abläufe für die Trainingseinheit. Das ist gerade beim Workout in der Kälte essentiell, da eine gut durchblutete Muskulatur flexibler ist und der Bewegungsapparat effektiver agieren kann. Außerdem ist es wichtig kälteempfindliche Körperpartien, wie die Nieren, warm zu halten.