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"Bruder vor Luder": Lachhaft statt witzig

Heute Redaktion
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Der Trailer zu "Bruder vor Luder" sah ja ganz brauchbar aus. Im schnell geschnittenen Kurzformat provozieren die brachial-dümmlichen Gags der deutschen Komödie schon mal ein Schmunzeln, im knapp eineinhalbstündigen Spielfilm sorgen sie vor allem für Gähnen und Fremdschämen.

Der Trailer zu "Bruder vor Luder" sah ja ganz brauchbar aus. Im schnell geschnittenen Kurzformat provozieren die brachial-dümmlichen Gags der deutschen Komödie schon mal ein Schmunzeln, im knapp eineinhalbstündigen Spielfilm sorgen sie vor allem für Gähnen und Fremdschämen.

Die Zwillinge Heiko und Roman Lochmann, auf YouTube (auch im richtigen Leben) als die Lochis bekannt und beliebt, wagen den Sprung vom Videoportal auf eine waschechte Bühne. Als sie beginnen, ihr erstes Konzert zu promoten, wird die Fame Bitch Jessy (Milena Tscharntke) auf die beiden aufmerksam. Um einen Platz im Rampenlicht zu bekommen, verführt sie Heiko. Sein Bruder Roman durschaut das perfide Spiel der oberflächlichen Zicke und will den geblendeten Heiko retten. Jessy hat aber ein paar hinterhältige Tricks auf Lager...

Spätestens als einer der Lochis sich nach Verabreichung einer Abführpille die Hosen vollkackt ist klar: "Bruder vor Luder" lässt kein dämliches Komödien-Klischee aus, um uns die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. Weitere Tiefpunkte sind ein Dauerständer-zur-falschen-Zeit-Witz und ein Auf-den-Rechen-steigen-und-sich-damit-selbst-ins-Gesicht-schlagen-Gag. Als Roman dann noch ein Liedchen mit dem Text "Schwul schwul gay, schwul schwul schwul gay" anstimmt, um nicht verprügelt zu werden, muss man sich schon sehr zusammenreißen, um das Kino nicht vorzeitig zu verlassen.

Auf der Plusseite kann "Bruder vor Luder" ein oder zwei gelungene Lacher verbuchen (Stichwort: "Warum liegt hier eigentlich Stroh?"). Diese werden aber leider bereits im Trailer verraten. Die Komödie zielt eindeutig auf ein junges Publikum im Anfangsstadium der Pubertät ab. 13- bis 15-Jährige können dem Streifen vielleicht etwas abgewinnen, alle anderen sind hier fehl am Platz.

"Bruder vor Luder" startete am 25. Dezember in den österreichischen Kinos.