Österreich

Bub "wegen Hautfarbe" in Bus nicht mitgenommen?

Heute Redaktion
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Schwere Rassismus-Vorwürfe gegen ein Welser Busunternehmen. Eine Mutter postete auf Facebook, ihr Sohn wurde aufgrund seiner Hautfarbe nicht mitgenommen.

"Irgendwann reicht es. Mein Sohn hat es nicht verdient, so behandelt zu werden", schreibt eine Mutter aus Lambach (Bez. Wels-Land) auf Facebook. Dazu postete sie mehrere Videos von einem Polizeieinsatz.

Das Video wurde schon mehr als hundert Mal geteilt, dutzende Male kommentiert.

Was ist passiert? Laut der Mutter hat sich der Vorfall am 29. März ereignet. Ihr Sohn Barry habe da "zum X-ten Mal" ohne Gründe nicht in den Schulbus einsteigen dürfen.

Sobald der Busfahrer ihren Sohn gesehen habe, sei er sofort ausgestiegen, um ihn daran zu hindern, einzusteigen. Sie wirft dem Fahrer "Rassismus" vor. Der Bub dürfe nicht mitfahren, weil er dunkelhäutig sei, also nur wegen seiner Hautfarbe. "Alle müssen die gleichen Rechte haben, unabhängig von der Hautfarbe", fordert sie auf Facebook.

"Heute.at" kontaktierte die betroffene Mutter. Sie erzählt: "Der Vorfall auf dem Video passierte am vergangenen Freitag am Welser Bahnhof, von wo mein Sohn zur Schule fährt. Dieser eine Busfahrer verweigert meinem 14-jährigen Sohn schon seit drei Jahren die Mitfahrt".

Bisher habe der Sohn dazu daheim aber geschwiegen. Bis Donnerstag. Da sei der Busfahrer (64) besonders forsch gewesen, es habe einen heftigen Wortwechsel gegeben.

Mit allen anderen Fahrern habe es nie ein Problem gegeben. "Immer, wenn er nicht mitfahren durfte, ging er das Stück rund zehn Minuten lang zu Fuß", so die Mutter.

Um sich selbst ein Bild davon zu machen, waren am Freitag die beiden Geschwister (22, 24) des Buben dabei, filmten mit. Wie auf dem Video zu hören ist, verteidigen mehrere Schulkameraden den Buben, als er wieder nicht mitfahren durfte.

Auch beim betroffenen Busunternehmen hat "Heute.at" um eine Stellungnahme angefragt. Laut dem Unternehmen sei ein Vorfall vor rund vier Wochen der Auslöser gewesen. "Ich habe mit unserem Busfahrer gesprochen. Er gab an, dass der Bub einmal in der Haltestelle vor den Bus gesprungen sei und gegen die Türe geschlagen habe. Er habe sich daraufhin auch geweigert seinen Ausweis zu zeigen und habe unseren Fahrer auch wüst beschimpft", so Wolfgang Stöttinger, Geschäftsführer des betroffenen Unternehmens, im "Heute"-Gespräch.

Die Wochen danach ist der 14-Jährige laut Stöttinger die kurze Strecke zu Fuß zur Schule gegangen. Vergangenen Freitag stand dann plötzlich auch der Bruder (22) des Schülers bei der Haltestelle.

Dieser wollte laut Stöttinger den Lenker zur Rede stellen. Danach sei die Situation völlig eskaliert. Wie die Polizei in einer Aussendung berichtet, hat der 22-Jährige, der in den Bus gestiegen war, dem Lenker beim Wegfahren aus der Haltestelle in das Lenkrad gegriffen. Danach zog er laut Exekutive den Fahrzeugschlüssel aus dem Zündschloss und warf diesen Richtung vorderer Einstiegstür.

Busunternehmen will Familie treffen

Anschließend blieb der 22-Jährige zwischen Lenker und Tür stehen, sodass der Chauffeur nicht zum Schlüssel gelangen konnte, heißt es weiter in dem Bericht. Der Lenker verständigte daraufhin die Polizei.

Da sich die Türen nur bei eingeschalteter Zündung öffnen lassen, mussten die etwa 70 Schulkinder bis zum Eintreffen der Polizei im Bus warten. Erst als der Bursch die Beamten bemerkte, habe er dem Chauffeur den Schlüssel gegeben.

Für Stöttinger selbst sind die Vorwürfe völlig haltlos: "Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich heute davon erfahren habe. Wir haben selber einen dunkelhäutigen Fahrer und beschäftigen insgesamt Mitarbeiter aus 17 Nationen bei uns."

Das Unternehmen will das Problem so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. Stöttinger: "Wir werden versuchen, uns demnächst mit der Mutter und den Kindern zusammenzusetzen und alles aufzuklären."

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