"Buchhalter von Auschwitz" ist tot

Oskar Gröning ist im Alter von 96 Jahren in einem Krankenhaus verstorben. Erst im Januar wurde er wegen Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen verurteilt.

Bereits im Juli 2015 verurteilte man Gröning zu einer vierjährigen Haftstrafe. Das wollte der "Buchhalter von Auschwitz" jedoch nicht akzeptieren, da man ihm keine konkrete Tötung nachweisen konnte.

Sein Gnadenersuch scheiterte im Jänner. Gröning sollte schnellstmöglich die Haft antreten. Dazu kam es aber nicht. Aufgrund einer Erkrankung, musste der ehemalige SS-Mann immer wieder ins Krankenhaus. Gröning soll sich laut "Bild" bei einem Sturz gegen einen Heizkörper verletzt haben.

Im März hätte der 96-Jährige trotz seiner Erkrankung die Haftstrafe antreten sollen. Gröning verstarb jedoch am Montag im Krankenhaus.

Geld der Verschleppten gezählt

Gröning hatte im Vernichtungslager Auschwitz unter anderem das Geld der Verschleppten gezählt und weitergeleitet. Männer wie er kamen in Deutschland erst Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkriegs vor Gericht. Denn in der Nachkriegszeit war zunächst nur KZ-Personal angeklagt worden, das Befehlsgewalt hatte oder dem konkrete Gewalttaten vorgeworfen wurden.

Nach heutiger deutscher Rechtsauffassung machte sich hingegen jeder strafbar, der durch seinen Dienst in einem Vernichtungslager die nationalsozialistische Mordmaschinerie irgendwie am Laufen hielt.

(slo/fur)