Szene

"Buhlschaft" Reinsperger begeistert Berliner

Stefanie Reinsperger kehrte Wien (und Salzburg) den Rücken und zog mit Mut zur Hässlichkeit triumphal beim Berliner Ensemble ein.

Heute Redaktion
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Der kaukasische Kreidekreis im Berliner Ensemble: Stefanie Reinsperger als Magd Grusche (Mitte), Veit Schubert als Panzerreiter 2 (li.), Carina Zichner als Panzerreiter 1 (re.)
Der kaukasische Kreidekreis im Berliner Ensemble: Stefanie Reinsperger als Magd Grusche (Mitte), Veit Schubert als Panzerreiter 2 (li.), Carina Zichner als Panzerreiter 1 (re.)
Bild: picturedesk.com

Schön wie die Sünde? Nimmermehr!

Am Samstag riss die Ex-Buhlschaft als Magd Grusche in Brechts "kaukasischem Kreidekreis" die Berliner Zuschauer im Theater am Schiffbauerdamm die Zuschauer von den Sitzen. Dort feierte das Brecht-Stück 1954 übrigens auch seine deutsche Uraufführung.

Im "Gewinner-Team" des Abends fand sich noch ein zweiter Österreicher. Der Wiener Tilo Nest verhilft Grusche als Armeleuterichter Azdak zum Happy End.

Neo-Intendant Oliver Reese drohte nach zwei lauen Premieren (Donnerstag: Albert Camus' "Caligula", Freitag Arne Lygres "Nichts von mir") bereits zu scheitern. Die bejubelte Brecht-Inszenierung rettete über Nacht seinen Einstand.

Eine große Erleichterung für den neuen, jungen Chef. Er muss sich nach der 18 Jahre dauernden Ära des anfangs so betrauerten Ex-Chef Claus Peymann erst etablieren. (lam)