Szene

"bullyparade": Spaßvögel in Spielfilmlänge

Heute Redaktion
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20 Jahre nach der ersten TV-Folge der Sketch-Comedy kommt, was kommen musste: Die Kultfiguren tauen im Kino auf. Das Ergebnis: aufgewärmte Häppchen mit wenigen Geschmacksexplosionen. Der Erfolg ist wohl trotzdem garantiert.

Drei Schmähbrüder, fünf nicht zusammenhängende Episoden, 26 (Parade-)Rollen. So weit, so witzig. Das Trio comediale rund um Michael Bully Herbig knallt 20 Jahre nach der ersten Folge der erfolgreichen Sketch-Comedy „bullyparade" (lief von 1997 bis 2002 auf Pro7, obendrauf lockten Movies wie „Der Schuh des Manitu" und „(T)raumschiff Surprise – Periode 1" auch in Österreich ein Millionenpublikum) den Deckel drauf und tischt ab 17.8. eine Jubiläumssause in Spielfilmlänge auf.

Von der Zone auf den "Planet der Frauen"

Heiß und würzig serviert, keine Frage, denn die Mannen haben ihre Alter Egos von Winnetou über Sissi und Franzl bis Spucki und Konsorten noch immer geschmeidigst drauf. Da versuchen zwei Zwickauer per Zeitreise, den Mauerfall ungeschehen zu machen („Zurück in die Zone"), verschreiben sich die Blutsbrüder mit Haut und Haar der Mission „Stammhalter" („Winnetou in Love"), bezieht die imperiale Liebespaar eine mysteriöse Immobilie in Bayern („Wechseljahre einer Kaiserin"), mischen zwei Dauerstudenten die Börse auf („Lutz of Wall Street"), bricht Käpt'n Kork mit seiner bemannten U.S.S. Hasselhoff zu einem haarigen Einsatz in eine ausschließlich von Frauen bevölkerte Galaxie auf ("Planet der Frauen").

Bekanntes Bullyversum wird mit neuen Parodien gepimpt

Die Zutaten harmonieren, das Arrangement passt – und trotzdem ist ein Kinofilm eben kein Gulasch. Zwischen ein paar echten Geschmacksexplosionen laufen während der 100 Minuten massenweise aufgewärmte Häppchen übers Förderband. Zu viel, zu schnell, zu knallig – denn das Auge isst ja bekanntlich mit. Eine Tatsache, die wohl nur in Hinblick auf die Östrogen-Schlacht im Barbarella-Style absolut kein Schaden ist. Und, natürlich, ein Bully schaut auch über den Tellerrand. Die bewährten Parallelwelten werden mit neuen Parodien („The Wolf of Wall Street", „Django Unchained") gepimpt, Kollegen wie Till Schweiger, Peter Maffay und Lena Meyer-Landrut geben sich in Cameo-Auftritten die Ehre.

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Outtakes als "lukullisches" Highlight

Vor Drehbeginn durfte die Facebook-Meute in Sachen Lieblingsfiguren mitmischen – das Rennen machten dabei ausgerechnet die Outtakes. Bezeichnend für den Spaßfaktor des Aufgusses, denn die Hoppalas im Abspann sind tatsächlich zum Brüllen. Man konnte sie aber weder schreiben, noch spielen. Sie sind einfach passiert.

Daten und Fakten aus dem Bullyversum

- Die erste Folge lief am 24.6.1997, die letzte am 24.6.2002.

- Unter Bullys Regie entstanden mehr als 1.000 Sketche

- Die Titelmusik "Hollywood Folies", geschrieben von Ray Davies, stammte aus einem der drei CD-Metallkoffer, aus denen Bully auch die Musik für alle Sketche wählte.

- Bully und Rick Kavanian kennen sich seit 1987. Sie trafen sich im Fahrstuhl der Münchner Disco "Wolkenkratzer" an der Münchner Freiheit.

- Bully und Christian Tramitz kennen sich seit 1995. Bully produzierte damals eine Comedy-Pilotfolge fürs Radio und suchte einen Sprecher.

- Die zweite Staffel der "Bullyparade" holte im Schnitt nur 540.000 Zuschauer, in der vierten Staffel wurde mit 1,45 Millionen Fans erstmals die Millionenmarke geknackt.

- 13 Gaststars wirkten als Überraschungsgäste und Sketch-Partner mit: Olli Dittrich, DJ Bobo, DJ Ötzi, Sky du Mont, Anke Engelke, Erkan und Stefan, Herbert Feuerstein, Jörg Knör, Thomas Ohrner, Bastian Pastewka, Stefan Raab und Sasha.

- Die aus der "bullyparade" hervorgebrachten Blockbuster lockten alleine in Deutschland 21 Millionen Fans in dir Kinos.

- Die Parodie auf die Karl-May-Verfilmungen, "Der Schuh des Manitu", bleibt in Österreich mit zwei Millionen Zusehern bis heute der erfolgreichste Film an den Kinokassen.