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"Chavez ist in sieben Monaten tot"

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Der venezolanische Arzt Jose Rafael Marquina hat am Samstag erklärt, dass der venezolanische Präsident Hugo Chavez nicht mehr länger als sieben Monate leben wird. Gleichzeitig betonte er, dass das Volk des südamerikanischen Landes von der Regierung bezüglich des tatsächlichen Gesundheitszustandes des Staatspräsidenten getäuscht werde.

Der Krebs sei unheilbar, die Behandlung nicht wirksam, so der in den USA lebende Mediziner. Oppositionsquellen teilten am Freitag mit, dass die Strahlen-Therapie auf Kuba versagt habe und der Körper dvon Chavez stark geschwächt sei. Der an der der Neuen Southeastern University in Florida lehrende Mediziner wies darauf hin, dass er Zugang zu vertraulichen Berichten des Ärzte-Teams des venezolanischen Präsidenten habe.

Präsident hat Angst um sein Leben

Und Chavez bangt offenbar ernsthaft um sein Leben. Bevor er am Karsamstag für die Fortsetzung seiner Chemotherapie in die kubanische Hauptstadt Havanna abflog, besuchte der 57-Jährige Eltern und Geschwister in seinem venezolanischen Heimatstaat Barinas, wo für ihn eine Messe gelesen wurde. Während des Gottesdienstes richtete der Präsident mediengerecht ein Stoßgebet in Richtung Himmel: "Lieber Gott, hol' mich noch nicht!"

Weiters flehte Chavez laut Medienberichten vor laufenden TV-Kameras: "Lass mich noch leben, auch wenn es ein schmerzvolles Leben voller Plagen sein sollte. Das ist mir egal. Schenk mir das Leben, weil ich noch viele Dinge für dieses Volk und diese Heimat erledigen muss. Nimm mich noch nicht mit, gib mir dein Kreuz, gib mir deine Dornenkrone, ich bin bereit sie zu tragen, wenn ich am Leben bleibe."

Erst im März Tumor-Entfernung

Seine Mutter und viele weitere Mitglieder der Familie saßen bei dem Gottesdienst in der ersten Reihe. Noch nie habe Chavez seine Angehörigen so in den Mittelpunkt gerückt, analysierte die spanische Tagezeitung El Pais. Chavez wurde im März in Kuba ein bösartiger Tumor in der Lendengegend entfern, wo im Jahr zuvor bereits ein Krebsgeschwür entdeckt worden war. Der Tumor habe sich zum Dickdarm ausgebreitet, so El Pais.

Inzwischen hätten Krebszellen bereits Lymphknoten und Knochenmark erreicht, was ein so gut wie sicheres Todesurteil bedeuten würde. Chavez will sich an sich am 7. Oktober bei den Präsidentenwahlen für eine dritte Amtszeit von sechs Jahren bewerben. Sein Kontrahent ist der 39-jährige Henrique Capriles als gemeinsamer Kandidat der Opposition.