Szene

"Conjuring"-Klage: Hexe war nicht echt

Die "Conjuring"-Filmemacher sollen eine 900 Millionen Dollar schwere Strafe zahlen, weil Hexen in Wirklichkeit nicht existieren.

Heute Redaktion
Teilen

Rechtsstreitigkeiten über Filmrechte sind in Hollywood keine Seltenheit. Außergewöhnlich macht die gerichtliche Auseinandersetzung über "Conjuring - Die Heimsuchung" eine Kuriosität: Grundlage der Klage ist, grob formuliert, dass Hexen nicht existieren.

Der Horrorfilm dreht sich um das Ehepaar Ed und Lorraine Warren, das in den Siebzigern paranormale Phänomene untersuchte – so etwa einen Vorfall auf der Perron Farm in Harrisville im US-Bundesstaat Rhode Island. Gerald Brittle dokumentierte die Ereignisse in seinem Buch "The Demenologist" (1980). Einem Bericht von "The Hollywood Reporter" zufolge verklagt der Schriftsteller nun (unter anderem) die Produktionsfirmen Warner Bros., New Line Productions und Regisseur James Wan. Diese hätten sein Werk verfilmt, ohne die Rechte dafür zu besitzen. Dass "Conjuring" auf historischen Fakten basiere (so die offizielle Version) weist Brittle entschieden zurück.

"Die Angaben darüber, was passiert ist, die von Lorraine und Ed Warren in ihrer Fallakte der Perron Farm gemacht wurden und die die Angeklagten freiwillig und öffentlich als Vorlage für den 'Conjuring'-Film angeben, stimmt überhaupt nicht mit den echten historischen Fakten überein", so Brittles Anwalt Patrick C. Henry II. "Es handelt sich um systematischen Betrug, der Teil einer Intrige ist, die die Warrens über Jahre vorangetrieben haben ... es gibt keine historischen Fakten über die Existenz einer Hexe auf der Perron Farm, eine Hexe, die Selbstmord begangen hat, Besessenheit, satanische Anbetungen oder Kinder-Opfer."

Gerald Brittle verlangt 900 Millionen Dollar Schadenersatz. "Conjuring" spielte laut "Box Office Mojo" weltweit knapp 318 Millonen Dollar ein. Allerdings wurden neben einem Sequel auch zwei Spin-offs produziert. Eines davon ("Annabelle: The Creation") startet am 24. August 2017 in den österreichischen Kinos.

(lfd)

Mehr zum Thema