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"Costa"-Crew hatte "alles unter Kontrolle"

Heute Redaktion
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Bild: YouTube

Ein jüngst aufgetauchtes Video zeigt, dass die Evakuierung auf dem havarierten Kreuzer "Costa Concordia" noch chaotischer ablief, als bisher angenommen. Die Filmaufnahmen zeigen ein Crew-Mitglied, das die bereits in Rettungswesten wartenden Passagiere anweist, wieder in ihre Kabinen zurückzukehren.

Ein jüngst aufgetauchtes Video zeigt, dass die Evakuierung auf dem havarierten Kreuzer "Costa Concordia" noch chaotischer ablief, als bisher angenommen. Die Filmaufnahmen zeigen ein Crew-Mitglied, das die bereits in Rettungswesten wartenden Passagiere anweist, wieder in ihre Kabinen zurückzukehren.

Im Amateur-Video spricht das Crew-Mitglied vor einer Gruppe von Passagieren von einer "Ankündigung unseres Kommandanten". Dann folgt die Aufforderung, "freundlicherweise in die Kabinen oder in die Salons" zurückzukehren. Als Grund wird angegeben, dass das "Problem mit der Elektrik gelöst" sei, wie das Schweizer Fernsehen berichtet.

"Alles unter Kontrolle"

Den in Rettungswesten zuhörenden Passagieren wird zwar auch die Möglichkeit zugestanden, draußen auf Deck zu bleiben. Doch sei "alles unter Kontrolle", wird versichert. Wie viel Zeit zum Moment der Aufnahme und der Havarie vergangen war, ist unklar. Ebenso unklar ist, ob die Passagiere wirklich der Aufforderung des Crew-Mitglieds folgten – und ob einige das später sogar mit ihrem Leben bezahlten.

Crash als "Stromausfall" verharmlost

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Verantwortlichen auf der "Costa Concordia" den Aufprall auf dem Felsen und das gewaltige Leck am Schiff zunächst als "Elektronik-Blackout" darstellten. So erklärte ein Verantwortlicher des Kreuzers per Funk der Hafenbehörde von Livorno, man habe ein "Blackout" an Bord. Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine halbe Stunde seit dem Aufprall vergangen.