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"Costa"-Kapitän feierte Ostern bei Schwester

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Francesco Schettino, Kapitän der am 13. Jänner vor der toskanischen Insel Giglio havarierten "Costa Concordia", feierte am Sonntag Ostern bei seiner Schwester. Und das obwohl er unter Hausarrest steht. Ein Ansuchen auf Freilassung wurde unterdessen am Dienstag vom Kassationsgericht in Rom abgelehnt.

Francesco Schettino, Kapitän der am 13. Jänner vor der toskanischen Insel Giglio havarierten "Costa Concordia", feierte am Sonntag Ostern bei seiner Schwester. Und das obwohl er unter Hausarrest steht. Ein Ansuchen auf Freilassung wurde unterdessen am Dienstag vom Kassationsgericht in Rom abgelehnt.

Der 52-jährige Kapitän hatte die Genehmigung erhalten, Ostern bei seiner Schwester zu feiern. Er konnte somit am Sonntag einige Stunden lang seine Wohnung verlassen. Dieser Beschluss wurde von Angehörigen der Opfer der "Costa Concordia" kritisiert. Der Kapitän war von TV-Kameras gefilmt worden, als er mit seiner Frau seine Wohnung verließ.

Die Staatsanwaltschaft der toskanischen Stadt Grosseto hatte beim Kassationsgericht Einspruch gegen einen Beschluss des Gerichts in Florenz eingelegt, das am 7. Februar den Hausarrest für den Kapitän verlängert hatte. Die Staatsanwälte hatten die Verhaftung des Kapitäns gefordert.

Fluchtgefahr

Laut den Staatsanwälten bestehe die Gefahr, dass Schettino flüchte oder für die Ermittlungen wichtiges Beweismaterial unterschlage, daher soll der Kapitän wieder zurück ins Gefängnis. Schettinos Verteidigung bezeichnete diese Befürchtung als grundlos.

Der Kapitän befindet sich derzeit in seinem Heimatort Meta di Sorrento bei Neapel unter Hausarrest. Er war am Tag nach dem Unglück festgenommen worden und hatte einige Tage im Gefängnis verbracht, bevor ihm Hausarrest gewährt wurde. Von seinem Dienstgeber, dem Kreuzfahrtunternehmen "Costa Crociere", wurde er suspendiert.

15 Jahre Haft drohen

Wegen fahrlässiger Tötung drohen Schettino 15 Jahre Haft. Für Schiffbruch beträgt der Strafrahmen zehn Jahre Gefängnis. Dazu drohen Haftstrafen, weil die Passagiere an Bord angeblich sich selbst überlassen wurden. Angeklagt sind auch drei Manager der Reederei Costa Concordia, darunter ein Oberösterreicher. 30 Leichen wurden geborgen, zwei weitere Menschen werden noch vermisst.