Österreich

"Danke, dass Kopftücher an euren Unis erlaubt sind"

Heute Redaktion
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Bei seinem Wien-Auftritt hat Recep Tayyip Erdogan die Religionsfreiheit in Österreich gewürdigt. "Ich bedanke mich bei den österreichischen Bildungseinrichtungen, dass sie Frauen mit Kopftüchern zu studieren erlauben", sagte der türkische Premierminister vor rund 7.000 Anhängern. Seine Aufgabe sehe er darin, "der wachsenden Islamophobie und dem Faschismus in Europa" entgegenzutreten, denn: "Ein Europa ohne die Türkei ist nicht vorstellbar".

. Seine Aufgabe sehe er darin, "der wachsenden Islamophobie und dem Faschismus in Europa" entgegenzutreten, denn: "Ein Europa ohne die Türkei ist nicht vorstellbar".

Bei seinem umstrittenen Auftritt vor rund 7.000 versammelten Anhängern pries der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan die Religionsfreiheit. In Österreich sei es Frauen schon erlaubt gewesen, mit einem Kopftuch an der Universität zu studieren, als das in der Türkei noch verboten war. "Hier hat Wien für die türkische Politik eine Tür geöffnet", bedankte sich Erdogan.

"Europa ohne Türkei nicht vorstellbar"

Lang und breit pries der türkische Regierungschef auch den wirtschaftlichen Aufschwung in der Türkei. "Europa sollte sich nicht vor dem Wachstum der Türkei fürchten", mahnte Erdogan, denn: "Ein Europa ohne die Türkei ist nicht vorstellbar."

verkündet hatte: "Nein zur Assimilation, Ja zur Integration". Seine Landsleute ermahnte er: "Lernt besser Deutsch! Haltet guten Kontakt mit den Österreichern". Allerdings blieb es beim ausdrücklichen "Nein zur Assimilation."

"Wurde Opfer von Islamophobie"

Er sehe es als seine Aufgabe, "der wachsenden Islamophobie und dem Faschismus in Europa" entgegenzutreten, bekundete Erdogan. Diese habe er bereits selbst zu spüren bekommen. Vor seinem Besuch in Köln hätten deutsche Medien nämlich "verletzende und zum Teil faschistische Schlagzeilen" über ihn geschrieben. Von den europäischen und österreichischen Medien mahnte er deshalb  "objektive Berichterstattung" ein.

Seine Rede schloss er mit einer Wahlempfehlung für die nahende Präsidentschaftswahl. Seine Anhänger sollten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und dem Spitzenkandidaten seiner Partei AKP ihre Stimme geben. Ob er selbst als Kandidat antreten wird, wollte Erdogan nicht enthüllen.

Hier gibt es den  zum Nachlesen.

Kurz: "Respekt schaut anders aus"

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich erneut kritisch zum Erdogan-Besuch geäußert. Noch sei die Rede im Gange, man könne daher nur die Bilder beurteilen, so Kurz am Donnerstagnachmittag vor Journalisten: "Die zeigen ganz klar, dass der türkische Premier den Wahlkampf in unser Land getragen hat und dadurch auch für Unruhe gesorgt hat."

"Das lehnen wir ab", fügte der Außenminister hinzu. "Und ich kann nur sagen, Respekt vor dem Gastland schaut eindeutig anders aus." Ob das für Freitagvormittag geplante Treffen zwischen Kurz und Erdogan zustande kommen wird, darauf wollte sich der Spitzendiplomat weiterhin nicht festlegen. Denn Integration sei ein mühsamer Prozess und der "braucht keine Reden, die uns zurückwerfen und uns den Integrationsprozess schwieriger machen als er ohnehin schon ist," so der Außenminister.