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"Das ewige Leben": Tragikomödie überholt Krimi

Heute Redaktion
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In seinem vierten Kinoabenteuer verschlägt es den grantelnden Privatdetektiv Brenner (Josef Hader) ins verregnete Graz. Die auf Romanen von Wolf Haas basierende Kult-Reihe bleibt den Fans auch im neuen Film nichts schuldig. Dieser ist allerdings - wie schon Teil drei ("Der Knochenmann") - mehr Tragikomödie und Drama als Krimi.

In seinem vierten Kinoabenteuer verschlägt es den grantelnden Privatdetektiv Brenner () - mehr Tragikomödie und Drama als Krimi. 

Kein Job, keine Rücklagen, kein Dach über dem Kopf - was bleibt dem Brenner da anderes übrig, als in seine alte Heimat zurückzukehren? Im Grazer Stadtteil Puntigam steht ein baufälliges Haus, das dem Ex-Detektiv gehört. Strom muss er sich vom Nachbarn (Johannes Silberschneider) borgen, das löchrige Dach sorgt für Regenpfützen auf dem Küchenfußboden, und auch das alte Moped im Geräteschuppen hat bereits bessere Tage gesehen.

Um an Geld zu kommen bietet der Brenner seinem alten Kumpel Köck () weiter und löst damit eine Kette tragi(komi)scher Ereignisse aus. Der Kopfschuss, den der Brenner knapp überlebt, gilt da noch als geringeres Übel, schließlich ist Graz bald um ein paar echte Mordopfer reicher...

Bewährtes Rezept plus Krimi-Reduzierung

Vieles, was in  "Komm, süßer Tod"  (2000),  "Silentium"  (2004) und "Der Knochenmann" (2009) so blendend funktioniert und unterhalten hat, findet sich auch in "Das ewige Leben". Wieder ist der Brenner ein liebenswerter Verlierer am Rande der Verwahrlosung, wieder hat der Film einen sehr düsteren, unnachahmlich österreichischen Flair, wieder haben Hauptdarsteller Hader, Regisseur Wolfgang Murnberger und Brenner-Schöpfer Wolf Haas ein grundsolides Handlungsgerüst zusammengezimmert.

"Unser Ziel ist es immer, das Drama größer und den Krimi kleiner zu machen", sagte Josef Hader in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". In Teil drei war es noch ein Unentschieden, nun hat das Drama den Krimi überholt. "Das ewige Leben" handelt nur am Rande von einer Mordermittlung, stattdessen steht der Brenner selbst im Mittelpunkt. Spannend ist der Film trotzdem; das Fehlen von Berti (Simon Schwarz), der im Plot keinen Platz fand, schmerzt hingegen schon ein wenig. In Teil fünf dürfte Brenners Sidekick laut Hader aber wieder mit dabei sein. Dann wird vielleicht auch wieder mehr ermittelt als gegrantelt.

"Das ewige Leben" startet am 5. März im Kino.