Coronavirus

"Demente Patienten haben Angst vor Maßnahmen"

Heute Redaktion
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Pflegeheime sind in der aktuellen Krise besonders betroffen. Nicht nur, dass sich die Patienten in der Risikogruppe befinden, sie dürfen nun teilweise auch nicht mehr besucht werden.

Pflegeheime zählen als Corona-Hotspot. Die Menschen sind oftmals über 75 Jahre alt und wohnen auf engem Raum zusammen. Die Sicherheitsmaßnahmen sind streng. Es gelten zum Beispiel strikte Besuchsverbote. Dennoch gibt es alleine in Wien in zehn von den 30 Heimen einen bestätigten Covid-19-Fall.

Caritas Generalsekretär kritisiert, dass Schutzmasken in Supermärkten verteilt werden. Auf Pflegeheime wurde offenbar vergessen. Denn dort ist Schutzkleidung mittlerweile Mangelware. Geschäftsführerin der Wiener Pensionistenheime, Gabriele Graumann, sagt, dass man ohnehin Masken bräuchte, die einen besseren Schutz bieten. Nichtsdestotrotz zeigen viele Pflegekräfte kein Verständnis für die Verteil-Aktionen vor den Supermärkten.

Abstand wird nicht eingehalten

Graumann betont, dass die derzeit verteilten Schutzmasken genau vor einer Sache schützen: "Wenn sie den Abstand einhalten und niesen, werden die Tröpfchen nicht übertragen". Die Masken würden eher sogar ein Risiko beinhalten. Denn sie liefern laut Graumann eine "psychische Sicherheit", weshalb andere Maßnahmen, wie zum Beispiel der Abstand zwischen den Personen, nicht mehr eingehalten wird.

Eine große Herausforderung sind auch die Patienten in Pflegeheimen, die an Demenz leiden. In Österreich sind das zwischen 15 und 20 Prozent alle Bewohner. Die Maßnahmen machen ihnen Angst, erklärt die Geschäftsführerin der Wiener Pensionistenheime. Deshalb setzen die Mitarbeiter auf Gerüche und Stimmen, um die Patienten zu beruhigen.

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