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"Denkende" Ampeln für Wien bald im Test!

Heute Redaktion
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Taster für Fußgänger sollen optisch gesteuert werden
Taster für Fußgänger sollen optisch gesteuert werden
Bild: Helmut Graf

Digitalgesteuerte, also quasi „denkende" Ampeln, sollen ab 2018 den Verkehr in Wien flüssiger gestalten. Ein Probestrecke dafür ist in Planung.

Man kennt das Problem in Wien zur Genüge: Egal ob Fußgänger, Auto- oder Fahrradfahrer; – an den „Hotspots" im Strassenverkehr sorgen scheinbar „mutwillige" Ampelschaltung für gesteigerten Adrenalinausstoss. Auf Durchzugsstrassen springt die Ampel auf rot, der kleine Querverkehr ist längst abgefahren, während die Ampel erst viel später auf Grün springt, was zu künstlich produzierten Staus für die wartenden Fahrzeuge führt.

TU-Graz arbeitet am System

Im Mai dieses Jahres dann die Ankündigung von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou, die Ampelschaltung flexibler zu gestalten und den Verkehrsfluss dadurch zu optimieren. Wie das funktionieren soll, wird derzeit von der zuständigen MA33 geprüft, gleichzeitig arbeitet die Technische Universität Graz an der Umsetzung eines Systems für „denkende" Ampeln.

So funktioniert es

Harald Bekehrti, zuständiger Abteilungsleiter bei der MA33, erläutert gegenüber "Heute" das Funktionssprinzip der Ampeln 2.0: „Diese Anlagen werden alle Informationen, wie etwa Verkehrslage und Verkehrsmenge, automatisiert verarbeiten, so dass eine effizientere Netzsteuerung möglich ist." Funktionieren soll das unter anderem durch elektronische Sensoren in der Fahrbahn sowie Kameras.

Teststrecken geplant

Vor der Einführung bei allen der derzeit 1.243 Ampeln Wiens soll dieses System auf zwei oder drei „Teststrecken" auf seine Funktionalität geprüft werden. In Frage kämen dabei stark frequentierte Bereiche wie etwa die „2er-Linie", Abschnitte des Gürtels oder auch der Wienzeile. Erst nach Evaluierung dieser Daten kann die Technik flächendeckend umgesetzt werden.

„Sehende" Fußgängerampeln

Parallel dazu werden bereits auch „intelligente" Fußgänger-Ampeln entwickelt. Im Idealfall sollen sie jene Drucktaster ersetzen, mit denen wartende Passanten den Querverkehr stoppen können, wenn es die Frequenz zulässt. Das Wunderding soll laut MA33 „mit einer optischen Unterstützung erkennen, ob am Gehsteig befindliche Fußgänger die Straße tatsächlich queren wollen, oder aber etwa nur auf jemanden warten.

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