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"Der Penis meines Partners ekelt mich!"

Liebend gerne würde Senta den Wunsch ihres Freundes nach Oralsex erfüllen. Doch sobald sie damit beginnen will, sträubt sich alles in ihr.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Senta (24) an Doktor Sex: Ich bin nun seit fast zwei Jahren mit meinem Freund zusammen. Er hat in dieser Zeit schon mehrmals den Wunsch geäußerst, dass ich ihn oral befriedige. Eigentlich möchte ich das gerne tun und ich habe auch Fantasien in diese Richtung. Aber sobald ich dann seinen Penis sehe, ist mein Kopf augenblicklich leer und ich ekle mich nur noch. Ich würde ihm diesen Wunsch wirklich sehr gerne erfüllen, weiß aber einfach nicht, wie ich dabei vorgehen und was ich konkret tun soll.

Antwort von Doktor Sex

Liebe Senta

Ich höre immer mal wieder von Frauen und Männern, die im Umgang mit dem Geschlechtsorgan des Partners/der Partnerin Irritationen und Unsicherheiten erleben. Solche Berührungsängste, oder wie in deinem Fall gar Ekel, sind aber einfach Teil des sexuellen Lernprozesses und kein Grund, sich Sorgen zu machen.

Wichtig scheint mir, dass du erst einmal ganz grundsätzlich eine Lockerheit und entspannte Sicherheit gewinnst im Umgang mit dem Penis deines Freundes. Es geht also vorderhand gar nicht darum, ihm seinen Wunsch zu erfüllen und Oralsex zu praktizieren, sondern deinen Ekel abzubauen.

Statt aber unzählige Gedanken darauf zu verschwenden, warum du seinen Penis abstoßend finden könntest, empfehle ich dir, dich mit deinem Freund zusammen spielerisch auf diesen einzulassen. Trau dich, ihn zu berühren, so wie du es möchtest, ohne dabei eine sexuelle Absicht zu verfolgen. Lasse deiner Neugier freien Lauf. Untersuche Schaft, Vorhaut und Eichel, aber auch Hodensack und Hoden. Studiere Farbe, Form und Beschaffenheit des Penis im schlaffen und im erregten Zustand.

Stell deinem Freund alle Fragen, die du in Zusammenhang mit den männlichen Geschlechtsorganen hast oder hattest – auch was die Hygiene angeht. Bitte ihn, dir zu zeigen, wie er mit seinem Penis und seinen Eiern umgeht – beispielsweise, wenn er sich wäscht, aber auch, wenn er sich selber berührt und befriedigt. Vielleicht ist er sogar bereit, diesbezüglich deine Hand zu führen und dir so aufzuzeigen, welchen Druck und welchen Rhythmus es braucht und welche Bewegungen Hände oder Finger dabei machen können.

Vielleicht wirst du mit der Zeit Lust haben, den Penis auch mit dem Mund oder der Zunge zu erkunden und dich so langsam dem Oralsex annähern können. Wisse jedoch: Es gibt absolut keine Pflicht, dies zu tun. Lass dich also nicht unter Druck setzen. Weder von deinen Vorstellungen darüber, was du vermeintlich tun müsstest, noch von deinem Freund oder von Aussagen, die andere Menschen machen oder die du irgendwo gehört oder gelesen hast.

Was die konkrete Praxis beim Oralsex angeht, bist du völlig frei. Grundsätzlich geht es darum, den Penis, allenfalls auch den Hodensack und die Hoden, mit Mund, Zunge und Lippen zu stimulieren und zu liebkosen. Dabei kannst du saugen, lecken, lutschen und sogar mit den Zähnen ein bisschen knabbern. Und – wenn du magst – auch Hände und Finger zu Hilfe nehmen. Beispielsweise, indem du damit zusätzlich auch noch gleichzeitig den Penis reibst, die Hoden massierst oder den Bereich rund um den After stimulierst. (wer)

(mp)