Szene

"Der Schrei": Jahrhundert-Rätsel um Fleck entschlüss...

Heute Redaktion
Teilen

Edvard Munch malte seinen berühmten "Schrei" um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert immer wieder. Das Motiv ließ ihn nicht los. Eine Version, die in Norwegens Nationalmuseum hängt, stellte Kunstforscher jahrzehntelang vor ein Rätsel: Was hatte es mit dem weißen Fleck auf dem Gemälde auf sich? Mit einem Röntgensynchrotron konnte das Geheimnis entschlüsselt werden.

Edvard Munch malte seinen berühmten "Schrei" um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert immer wieder. Das Motiv ließ ihn nicht los. Eine Version, die in Norwegens Nationalmuseum hängt, stellte Kunstforscher jahrzehntelang vor ein Rätsel: Was hatte es mit dem weißen Fleck auf dem Gemälde auf sich? Mit einem Röntgensynchrotron konnte das Geheimnis entschlüsselt werden. 

Edvard Munchs "Schrei" existiert in mindestens vier farbigen Versionen und als Lithographie. Eine Version des Bildes wurde 2012 in New York für 91,3 Millionen Euro versteigert. Die Temeraversion aus dem Jahr 1893 aus dem Munch-Museum in Oslo wurde in einem spektakulären Kunstraub 1994 gestohlen. Drei Monate später kam das Bild beschädigt zurück und wurde aufwändig restauriert. 2004 wurde eine Version aus 1910 von vermutlich sieben Tätern geraubt, 2006 wurde diese wieder sichergestellt. Trotz Restaurierung kann man die Schäden noch heute erkennen. 

Vogelscheiße-These verflüchtigte sich unterm Röntgengerät

Das Gemälde aus dem Nationalmuseum für sorgt nun ebenfalls für Schlagzeilen, zur Abwechslung aber für Positive. Ein geheimnisvoller Fleck am Ärmel des Schreienden ließ Kunstliebhaber und Wissenschafter rätseln. Theorien gab es viele: Einige behaupteten, es sei schlicht Farbe, die Munch aufs Bild getropft sei. Manche behaupteten sogar, während Munch das Bild in der Natur gezeichnet habe, habe sich ein Vogel auf die Leinwand erleichtert. Doch unter dem Röntgenscanner bemerkte Tine Frøysaker von der Uni Oslo, dass keine weißen Pigmente und kein Kalzium im Fleck waren, Farbe konnte als Grund also ausgeschlossen werden, wie "scinexx.de" schreibt. Da das Bild keine Ätzspuren aufweist, konnte auch die Kot-Theorie ausgeschlossen werden. 

Kleinste Proben nach Deutschland geschickt

Mit modernsten Methoden fand man nun heraus, was wirklich hinter dem geheimnisvollen Fleck steckt: Kleinste Proben des Flecks wurden entnommen und in Hamburg in einem Elektronensynchrotron untersucht. Das Streumuster der Röntgenstrahlen ergab, dass es sich um Wachskristalle, genauer um Bienenwachs, handelt. "Ich habe sofort das Streumuster von Wachskristallen erkannt, weil ich diesem Material bereits mehrer Male bei der Untersuchung von Gemälden begegnet bin", erklärte Frederik Vanmeert von der Uni Antwerpen. Obwohl Wachs oft zum Versiegeln benutzt wurde, nehmen die Wissenschafter an, dass die Flecken auf dem "Schrei" versehentlich draufgetropft sind. 

Die in Oslo