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"Die 120 Tage von Sodom": Eine Orgie mit Behinderten

Heute Redaktion
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Bild: Kevin Grabner

Die elf Mimen des Theaters HORA haben Trisomie 21. Sie futtern Exkremente, zappeln am Kreuz, hecheln mit Hundehalsband. Völlern, quälen, parodieren - die Frage, wann die Grenze des Ertragbaren erreicht ist, entscheidet jeder für sich selbst.

Die elf Mimen des Theaters HORA haben Trisomie 21. Sie futtern Exkremente, zappeln am Kreuz, hecheln mit Hundehalsband. Völlern, quälen, parodieren – die Frage, wann die Grenze des Ertragbaren erreicht ist, entscheidet jeder für sich selbst.

Das muss wohl so sein, wenn Theatermann Mio Rau Grenzen auslotet. Das tut er ab Freitag gewohnt kritisch und politisch, aber in einer neuen Dimension – mit Pier Paolo Pasolinis vor Gewaltexzessen strotzendem Film "Salò oder die 120 Tage von Sodom" (frei assoziierend) im Kopf und dem Wunsch nach Beunruhigung im Herzen.

Kleinbürgerlicher Zynismus wird Fleisch und Blut, das Nebeneinander von Qual und Luxus steigert sich ins Unermessliche. Das Werk schließt an Raus Stück "Five Easy Pieces" an, in dem Kinder die Verbrechen des Pädophilen Dutroux nachspielen. .