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"Die Erektionsstörungen frustrieren mich!"

In den letzten zwei Jahren hat Fabians Erektionsfähigkeit stark abgenommen. Was kann er tun, um wieder voll potent zu werden?

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Fabian (54) an Doktor Sex: Meine Frau und ich sind seit 32 Jahren verheiratet und haben drei Kinder. Wir führen eine ausgeglichene harmonische Ehe mit Höhen und Tiefen. Körperlich bin ich gesund. Früher hatte ich mit der Standfestigkeit meines Penis keine Probleme, aber in den letzten zwei Jahren hat sich dies massiv geändert und meine Frau ärgert sich, wenn wir uns verführen und ich nicht steif werde. Ich habe das Problem auch bei anderen Frauen.

Jeweils zu Beginn ist mein Penis fast normal steif, aber je aufregender das Spiel, die Frau und die Situation sind, desto kleiner wird er, bis schließlich nichts mehr geht. Das frustriert mich alles. Entspannungsübungen und Pillen oder Sexpausen haben nichts gebracht. Ich finde einfach den Schalter nicht mehr. Was kann ich tun, um meine und andere Frauen wieder glücklich zu machen?

Antwort von Doktor Sex

Lieber Fabian

Die männliche Erektion reagiert sensibel auf äussere Umstände. Manchmal genügt die kleinste Aufregung, damit ein praller Penis in sich zusammenfällt. Aber auch Müdigkeit, Infekte, anhaltender Stress, Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und Erkrankungen der Prostata können sich auf die Erektionsfähigkeit auswirken.

Eine Erektionsstörung hat aber nichts mit Impotenz zu tun, denn bei Letzterer bleibt die Erektion über längere Zeit gänzlich aus – also nicht nur beim Sex, sondern auch sonst, beispielsweise bei der Selbstbefriedigung oder als Morgenlatte beim Aufwachen.

Weil sie den Kern der männlichen Identität treffen, entwickeln Potenzprobleme oft auch eine ungeahnte Eigendynamik. Bereits kleinste und völlig harmlose Erektionsstörungen, wie sie im Leben eines Mannes immer wieder vorkommen, führen bei manchen Betroffenen zu einer riesigen Verunsicherung, die dann zum Selbstläufer wird und eine Psychotherapie erfordert.

Du scheinst beim Sex hohe Ansprüche an dich zu haben. Wie sich gerade zeigt – möglicherweise auch wegen des damit verbundenen, aber zerbrechlichen Selbstentwurfs und der dahinterliegenden Angst, zu versagen, das Gesicht zu verlieren und in eine totale Identitätskrise gestürzt zu werden.

Ich rate dir, dich nicht mehr so sehr auf deinen Penis zu fixieren und Formen von körperlicher Nähe auszuprobieren, bei denen es völlig egal ist, ob du einen Steifen hast oder nicht. Solange du überzeugt bist, befriedigender Sex sei allein abhängig vom Penis und dessen Härte, stellst du dich neuen, möglicherweise ungeahnt intensiven Erfahrungen in den Weg.

Du schreibst zwar, dass du körperlich gesund bist. Trotzdem rate ich dir zu einer urologischen Abklärung. So verpasst du sicher nichts und kannst zudem auch mögliche Quellen von Verunsicherung ganz ausschließen. Beim Gespräch mit dem Arzt kannst du dann auch gleich ansprechen, ob in deinem Fall ein Potenzmittel hilfreich sein könnte.

Ihre Frage an Doktor Sex: [email protected]