Politik

"Die Politiker sollen im Gemeindebau Platz machen"

Heute Redaktion
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Jeder 3. Wiener lebt in einer der 220.000 Gemeindewohnungen - zu deutlich günstigeren Konditionen als am freien Markt. Zwei Zimmer gibts ab 350 , vier ab 650 . Die ÖVP will nun: Wer mehr als 2.953 netto verdient, soll ausziehen oder deutlich mehr zahlen. VP-Generalsekretär Rauch: "Politiker sollen für sozial Schwache Platz machen."

Jeder 3. Wiener lebt in einer der 220.000 Gemeindewohnungen – zu deutlich günstigeren Konditionen als am freien Markt. Zwei Zimmer gibt‘s ab 350 , vier ab 650 . Die ÖVP will nun: Wer mehr als 2.953  netto verdient, soll ausziehen oder deutlich mehr zahlen. VP-Generalsekretär Rauch: "Politiker sollen für sozial Schwache Platz machen."

Die Konservativen wildern in roten Hochburgen, machen den sozialen Wohnbau zum Wahlkampfthema. "Es geht um Gerechtigkeit", sagt Hannes Rauch (VP). "Gemeindewohnungen sollen jenen zur Verfügung stehen, die die marktüblichen Tarife nicht bezahlen können. Gut verdienende Politiker können sich in der Regel deutlich teurere Wohnungen leisten", spielt er auf Grün-Nationalrat Peter Pilz (Gehalt: 8.160  im Monat) und eine Reihe von SPÖ-Gemeinderäten in Wien (je 6.070 ).

SPÖ will keine "Ghettos"

Auch Hannes Derfler, SP-Bezirkschef von Brigittenau, wohnt laut ÖVP im günstigen Gemeindebau – trotz Gehalt von 9.307 . SPÖ-Geschäftsführerin Laura Rudas pocht auf soziale Durchmischung: "Wir wollen ganz bewusst, dass auch Besserverdiener im Gemeindebau wohnen. Sonst entstehen Ghetto-Bauten."

Ortsübliche Mieten ab monatlich 2.953 netto (derzeit Höchstgrenze für Anspruch auf Gemeindewohnung) Rudas ab. "Dann würden die Besserverdiener ja erst recht ausziehen." Über eine sanfte Anpassung der Miete ans Gehalt könne man diskutieren.