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"Die Tore der Welt" zu blutig und brutal

Heute Redaktion
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Bild: SAT.1

Blut, Mord, Gift, Vergewaltigung, Amputation von Gliedmaßen: Die ersten zwei Teile von "Die Tore der Welt" am Montag- und Dienstagabend auf Sat.1 war blutrünstig - vielleicht sogar zu blutig und brutal für eine Ausstrahlung um 20.15 Uhr.

Blut, Mord, Gift, Vergewaltigung, Amputation von Gliedmaßen: Die ersten zwei Teile von " war blutrünstig – vielleicht sogar zu blutig und brutal für eine Ausstrahlung um 20.15 Uhr.

Die teuerste TV-Produktion des Jahres mit Ausgaben von 46 Millionen Dollar, ist nichts für schwache Nerven. Bei vielen Szenen der ersten zwei Teile stockte den Zusehern der Atem. Schon in den ersten zehn Minuten gab es die erste Schock-Szene: Als der schwer verwundete Ritter Sir Thomas Langley (Ben Chaplin) in der Küche verarztet wird, konnte man kaum hinschauen. In seinem Arm steckt ein Pfeil. Der wird unter höllischen Schmerzen und großem Geschrei herausgezogen. Die Wunde soll laut anwesendem Arzt einfach ausbluten.

Blut, Blut und noch mehr Blut

Bereits in der 15. Filmminute vergiftet die mordende Witwe Petranilla, gespielt von Cynthia Nixon, die Mutter von Caris (Charlotte Riley), der schönen Tochter des Wollhändlers Edmund, mit einem Stück Kuchen. Als Caris' Mutter  urz darauf stirbt, sieht man Schüsseln voller Blut, blutige Tücher und Laken. Beim Kampf der Grafensöhne Ralph (Oliver Jackson-Cohen) und Merthin (Tom Weston-Jones) wird nicht nur brutal zugeschlagen, es fließt auch wieder Blut. Sogar gekocht wird blutig: Heilerin Mattie (Indira Varma) weiht Caris in die Geheimnisse der Anatomie und einige ihrer Kochgeheimnisse ein, am Beispiel eines blutigen, geschlachteten Kaninchens. 

Auch Vergewaltigung ist ein Thema in dem Drama: Obwohl Caris sich in den angehenden Baumeister Merthin verliebt hat, muss sie den viel älterem Lehrmeister Elfric heiraten. Er schlägt und vergewaltigt sie. Die brutalste Szene war auf jeden Fall die Amputation: Als feststeht, dass Sir Thomas Langleys Arm nicht mehr zu retten ist, wird er amputiert – bei vollem Bewusstsein, mit einem Beil. Dem Zuschauer wird der amputierte, blutige Arm dann sogar noch gezeigt.

Geeignet für die Prime-Time?

Es stellt sich die Frage, ob so viel Gewalt und Blut wirklich der richtige Stoff für eine Ausstrahlung zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr ist? Markus Gaitzsch, SAT.1-Jugendschutzbeauftragter sagt im "Bild"-Interview: "Die Gewaltdarstellungen in 'Die Tore der Welt' sind der Mittelalter-Thematik des Mehrteilers angemessen. Sie werden durch die Handlung bedingt, sind authentisch und sinnvoll in diese eingebettet. Dass sie nicht über das für den Jugendschutz vertretbare Maß hinausgehen, wird durch die FSF-Freigabe ab 20 Uhr bestätigt."

(© Sophie Zechmeister)