Szene
"Die versunkene Stadt Z": Abenteuerliches Biopic
Filmbiografie mit Charlie Hunnam.
Irland, Anfang des 20. Jahrhunderts: Offizier Percy Fawcett (Hunnam) träumt davon, seine triste, perspektivenlose Militärkarriere gegen Entdeckungsreisen auf fremden Kontinenten einzutauschen. Als ihn Sir George Goldie (Imperator-Darsteller Ian McDermid) von der Royal Geographical Society damit beauftragt, die weißen Flecken von der bolivianischen Landkarte zu tilgen, sieht Fawcett seine Chance gekommen.
Die Mission kostet die Expeditionsteilnehmer beinahe das Leben, ist letztlich aber erfolgreich. Gemeinsam mit seinem Assistenten Henry Costin (Robert Pattinson) wird Fawcett in England als Held gefeiert. Er hat Tonscherben und mysteriöse Geschichten eines Indio-Sklaven aus Bolivien mitgebracht, die er der Royal Geographical Society als Indizien für eine versunkene Stadt inmitten des Dschungels präsentiert. Fawcett tauft sie Z und will ihre Existenz um jeden Preis beweisen. Erneut - und nicht gerade zur Freude seiner Frau (Sienna Miller) - macht er sich wieder nach Südamerika auf.
Biopic vs. Abenteuerfilm
Percy Fawcett gab es wirklich. Seinen Wikipedia-Eintrag einzusehen spoilert "Die versunkene Stadt Z", daher sollte man erst im Anschluss an den Kinobesuch nach dem Entdecker googeln. Viel Grund dazu gibt der Film allerdings nicht; nur wenige Fragen bleiben offen. Etwa, ob der echte Fawcett so progressiv und vorurteilsfrei mit den Indios umgegangen ist wie sein Kino-Alter-Ego. Und ob die Geschlechterrollendebatte mit seiner Gattin als reine Plotdekoration erachtet werden sollte.
Biopic-typisch leidet "Die versunkene Stadt Z" an dem enorm großen Zeitraum und der Vielzahl an Themen, die der Film abzudecken versucht. Spannend wird es bei Fawcetts Expeditionen; das familiäre Umfeld des Entdeckers entpuppt sich hingegen oft als behäbiger Störfaktor. Als Biopic liegt "Die versunkene Stadt Z" im oberen, als Abenteuerfilm im unteren Durchschnitt. Ein Mix, den man sich ansehen kann, aber nicht muss.
"Die versunkene Stadt Z" startet am 31. März 2017 in den österreichischen Kinos.
(lfd)