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"Drachenzähmen leicht gemacht 2": Fette Effekte

Heute Redaktion
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2010 entzündete DreamWorks mit "Drachenzähmen leicht gemacht" ein visuelles Feuerwerk der Extraklasse, das dank einzigartiger Charaktere und hervorragendem Skript auch auf der Story-Ebene zu überzeugen wusste. Vier Jahre später kommt nun die Fortsetzung in die Kinos. "Drachenzähmen leicht gemacht 2" legt optisch an Opulenz zu, reicht aber nicht an die narrative Eleganz seines Vorgängers heran.

2010 entzündete DreamWorks mit "Drachenzähmen leicht gemacht" ein visuelles Feuerwerk der Extraklasse, das dank einzigartiger Charaktere und hervorragendem Skript auch auf der Story-Ebene zu überzeugen wusste. Vier Jahre später kommt nun die Fortsetzung in die Kinos. "Drachenzähmen leicht gemacht 2" legt optisch an Opulenz zu, reicht aber nicht an die narrative Eleganz seines Vorgängers heran.

Hicks (im englischsprachigen Original von /Dominic Raacke) seinem Sohnemann den Posten des Stammeshäuptlings übertragen möchte, sieht der Junge seine Berufung anderweitig.

Auf dem Rücken seines Drachen und besten Freundes Zahnlos erkundet Hicks systematisch die Umgebung von Berk. Dabei begegnen ihm andere Wikinger, die für, unter der Führung von Eret, Sohn des Eret (Kit Harrington, bekannt als Jon Snow aus /Martina Hill) entpuppt.

Dragon Mum und Drachenbändiger

Valka lebt seit Jahren in einer Art Drachenhort, der von einem riesigen, eisspeienden Alphatier regiert wird. Was der Chef gebietet, müssen die übrigen Drachen befolgen, ob sie wollen oder nicht. Beherrscht man den Drachen an der Spitze der Hierarchie, beherrscht man sie daher alle. Valka, die im Einklang mit den Kreaturen lebt, hat keine derartigen Ambitionen. Doch ausgerechnet der skrupellose Drago Blutfaust scheint Mittel und Wege zu haben, sich die Drachen Untertan zu machen.

Hicks ist davon überzeugt, Drago von seinen Plänen abbringen zu können, sämtliche Drachen zu versklaven und sich zum Herrscher über alle Wikinger aufzuschwingen. Trotz Haudraufs Warnungen wagt er einen Versuch… und bezahlt teuer dafür.

Tolle Optik, mäßige Story

"Drachenzähmen leicht gemacht" war ein grandioses Kinoabenteuer, das in jeder Hinsicht nahezu perfekt gelungen ist. Einerseits versetzte es Publikum und Kritiker aufgrund seiner umwerfenden Effekte in ehrfürchtiges Staunen. Anderseits schaffte es der Streifen, eine Vielzahl klassischer (Animations-)Film-Formeln (schmächtiger aber cleverer Außenseiter wird zum Helden, Liebe siegt über Hass, Vater-Sohn-Konflikt wird gelöst, etc) in ein innovatives, frisches Gewand zu stecken.

"Drachenzähmen leicht gemacht 2" kann die visuellen Effekte von Teil eins noch toppen. Der Plot ist dezitiert darauf zugeschnitten und beinhaltet genügend großräumige Kampfszenen (inklusive schwindelerregender Flugscharmützel), um das Hirn bis zur Grenze zur Reizüberflutung zu stimulieren. Leider leiden Story und Charaktere unter der Action-lastigen Neuausrichtung. Bis auf wenige überraschende Momente bietet "Drachenzähmen leicht gemacht 2" einen stereotypen Kampf zwischen Gut und Böse.

kompensiert dies mehr schlecht als recht, indem er einfach neue Figuren ins Rennen wirft. So bleiben zum Beispiel Hicks' Altersgenossen fast völlig auf der Strecke und sind nur in einem sehr kümmerlichen Subplot zu sehen. Entweder Valka oder Drago hätte man sich da wohl besser für Teil drei aufgespart. Dessen Kinostart ist übrigens für Juni 2016 geplant.

"Drachenzähmen leicht gemacht 2" reicht an seinen Vorgänger nicht heran. Vor allem die jüngeren Zuseher werden die Kinosäle dennoch mit großen Augen und überglücklich verlassen.