Österreich

"Dubai-Bande" knackt Luxus-Autos

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Die Wiener Polizei bremste nun Profi-Langfinger aus und nahm sie fest. In Österreich gehen 30 Diebstähle hochpreisiger Schlitten auf die Kappe der international agierenden Autoknacker-Bande.

Neue Autos werden heute in den meisten Fällen mit dem sogenannten "Keyless Entry"-System ausgeliefert. Das heißt: Lenker müssen den Schlüssel nur eingesteckt haben und können ihr Fahrzeug öffnen sowie starten.

Was in vielen Fällen praktisch ist, bietet jedoch auch Dieben die Möglichkeit, kriminell ordentlich aufs Gas zu steigen. Eine international agierende Tätergruppe mit Faible für teure Mercedes schlug im letzten Jahr auch wiederholt in Österreich zu.

Die Tatorte lagen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und Salzburg. Die Verdächtigen näherten sich dort den "Keyless Entry"-Autoschlüsseln ihrer Opfer. Mit Hilfe eines Funkstrecken-Verlängerers griffen sie das Signal ab und leiteten es zum Gefährt weiter. Dort konnten andere Bandenmitglieder anstarten und davonbrausen.

Die Autoknacker fuhren dann schnurstracks nach Tschechien, von wo aus die Autos weiter in eine Hinterhof-Werkstätte nach Polen überstellt wurden. Dort zerlegte die Bande (30 bis 50 Mitglieder, sie agiert auch nach der Verhaftung des Bosses weiter) die Fahrzeuge in Einzelteile und verschiffte diese nach Dubai und in die Emirate.

Die Kripo (Gruppe Friedrich Bahmer) schnappte nun zwei Verdächtige auf frischer Tat. Diese versuchten noch, eine Polizeisperre zu durchbrechen, konnten durch Schüsse in die

Reifen gestoppt werden. "Der Gruppierung konnten bisher rund 30 Diebstähle in Österreich zugerechnet werden", so Ermittler Bahmer.

"Der Schaden beläuft sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher sein", so Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Wie sich Lenker schützen kann? Schlüssel in eine Aludose legen.