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"Einen Atemzug von Ground Zero entfernt!"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Eine Ablehnung des Sparpakets wäre vergleichbar mit den Folgen der Terroranschläge von New York! Nur Stunden vor der für Sonntagmitternacht (Ortszeit) geplanten Parlamentsabstimmung warnte deshalb Griechenlands Premierminister Lucas Papademos die Abgeordneten vor "ökonomischem Chaos" und einer "sozialen Explosion".

Eine Ablehnung des Sparpakets wäre vergleichbar mit den Folgen der Terroranschläge von New York! Nur Stunden vor der für Sonntagmitternacht (Ortszeit) geplanten Parlamentsabstimmung warnte deshalb Griechenlands Premierminister Lucas Papademos die Abgeordneten vor "ökonomischem Chaos" und einer "sozialen Explosion".

Griechische Experten haben das Szenario durchgespielt. Geht das Land pleite, werden Banken gestürmt und Konten geplündert. Innerhalb von zwei Wochen bricht die Spritversorgung zusammen, Beamte erhalten kein Geld, Spitäler und Schulen funktionieren nicht mehr. Drei Monate später wird Strom knapp, nach sechs Monaten explodiert die Kriminalität. Die Griechen sind ab dann auf humanitäre Hilfe des Auslands angewiesen.

Angesichts dieser Horror-Szenarien (und trotz zunehmender Widerstände) gingen Beobachter Sonntagmittag von einer klaren Parlamentsmehrheit für das Sparpaket aus. Dieses sieht Ausgabenkürzungen von knapp 14 Milliarden Euro bis 2015 vor. Gleichzeitig ist es Voraussetzung für weitere EU-Kredite über zumindest 130 Milliarden Euro. Ebenfalls auf Athens mitternächtlichem Abstimmungsplan (23 Uhr in Wien) standen Vollmachten für Premier Lucas Papademos und Finanzminister Venizelos.

Diese erlauben den Abschluss von Verträgen mit EU und Banken (Schuldenschnitt!). Bereits am kommenden Mittwoch wollen die Finanzminister der 17 Euro-Staaten über das zweite Hilfspaket für Griechenland beraten. Und womöglich gibt es sogar eine Entscheidung, die beim kommenden Gipfel der EU-Staatschefs am 1. und 2. März in Brüssel abgesegnet wird.