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"Einschüchterung": Ahmadinejad attackierte Westen

Heute Redaktion
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Bild: JASON SZENES (EPA)

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat dem Westen die Bedrohung seines Landes mit Atomwaffen vorgeworfen. Die "Einschüchterung" durch die westlichen Mächte mit Massenvernichtungswaffen sei "vorherrschend" geworden, sagte er in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York.

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat dem Westen die Bedrohung seines Landes mit Atomwaffen vorgeworfen. Die "Einschüchterung" durch die westlichen Mächte mit Massenvernichtungswaffen sei "vorherrschend" geworden, sagte er in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York.

Ein "klares Beispiel" dafür seien die Angriffsdrohungen aus Israel im Streit um das iranische Atomprogramm. Ahmadinejad bezeichnete die Israelis in seinen länglichen Ausführungen als "unzivilisierte Zionisten", verzichtete anders als in den Vorjahren aber auf Provokationen zum Holocaust.

In seiner halbstündigen Rede beklagte Ahmadinejad zudem den Zustand der Welt, die unter Hochrüstung, Arroganz und Armut leide. Verantwortlich machte er dafür jedoch nur allgemein "den Kapitalismus" oder "bestimmte Nationen".

Beschimpfungen in den letzten Jahren

In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder mit Beschimpfungen für einen Eklat in der Vollversammlung geführt. Die Rede war Ahmadinejads vorerst letzter Auftritt bei der UN-Vollversammlung, seine Amtszeit als iranischer Präsident endet im kommenden Jahr. Ahmadinejad kann nach zwei Amtszeiten im kommenden Jahr nicht mehr bei der Präsidentenwahl im Iran antreten.

Die USA hatten vor Ahmadinejads Auftritt angekündigt, die Rede zu boykottieren. Ahmadinejad nutze die Reise zur UNO lediglich dazu, "paranoide Theorien und abscheuliche Verunglimpfungen zu Israel" zu verbreiten, teilte die UN-Vertretung der USA mit.

Zudem sei es "besonders ungünstig", dass Ahmadinejad am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur rede. Auch die israelischen UN-Vertreter blieben der Rede fern. Auf die Frage, was das iranische Parlament zu dem Umstand sage, dass er mit 140 Begleitern nach New York anreise und die Kosten explodieren würden, soll er - auch wenn sein Büro dementiert - gesagt haben "das geht die einen Scheißdreck an".

Israel-Angriff auf CNN

Gegenüber CNN keilte Ahmadinejad dann aber doch noch mehr gegen Israel ("ein künstliches Gebilde") und Homosexuelle, die er als "Menschen mit krankem Verhalten" bezeichnete und gab sich in Sachen Syrien als Unschuldslamm. Nachsatz: Sein Sohn könnte nie schwul werden, denn dies sei "Erziehungssache".

Proteste der Opposition

Anhänger der iranischen Oppositionsgruppe Volksmujaheddin haben am Rande der Ahmadinejad-Rede mit einer Kundgebung vor dem UNO-Hauptquartier einen Ausschluss des iranischen Präsidenten gefordert. Die Volksmujaheddin riefen zur Unterstützung für die iranische Oppositionsführerin Maryam Rajavi und ihre Forderung nach einer demokratischen, säkularen und nicht-nuklearen Republik im Iran auf.