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"Emanzipierte Frauen haben Agressivität nicht nötig"

Heute Redaktion
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"Heute.at" traf den deutschen Sänger Max Raabe im Hotel Meridien am Wiener Opernring. Raabe saß entspannt in einem Polstersessel und beantwortete die Fragen ruhig und in seiner bescheidenen Art. Der Sänger trug ein dunkles Sakko und eine Krawatte im Schotten-Muster. "Wenn ich eine ausgefallene Krawatte sehe, komme ich nicht daran vorbei", gesteht Raabe.

"Heute.at" traf den deutschen Sänger Max Raabe im Hotel Meridien am Wiener Opernring, wo er am Wochenende anlässlich seiner neuen CD Journalisten empfing. Raabe saß entspannt in einem Polstersessel und beantwortete die Fragen ruhig und in seiner bescheidenen Art. Der Sänger trug ein dunkles Sakko und eine Krawatte im Schotten-Muster. "Wenn ich eine ausgefallene Krawatte sehe, komme ich nicht daran vorbei", gesteht Raabe.

Heute.at: Für Frauen ist das kein Problem, heißt Ihre neue CD. Für Männer schon?

Max Raabe: Wenn man Frauen heute anschaut, wie sie ihren Alltag managen und daneben noch die Kinder hüten...

 

Heute.at: Ich denke mir, die jungen Mütter sind manchmal fast ein bisschen aggressiv in ihrer Selbstverständlichkeit, wie sie das alles managen. Ist das die neue Emanzipation?

Raabe: Nein, mit Emanzipation hat das nichts zu tun. Emanzipierte Frauen müssen ihr Muttersein nicht aggressiv zu Schau stellen. Väter verhaletn sich übrigens in Anwesenheit von Anderen zu ihren Kindern oft ganz anders, als sonst. Zuvorkommender...

 

Heute.at: Glauben Sie, dass Sie in der falschen Zeit leben?

Raabe: Ich würde schon gerne einmal in die 20er oder 30er Jahre mit einer Zeitmaschine wandern, um die Menschen, Straßen und Autos von damals zu sehen. Dann möchte ich aber wieder zurückkommen. Die späten 30er Jahre waren ja furchtbar und heute geht es uns gut, wir leben in einer relativen Friedenszeit. Für unsere Kinder ist eine Ananas kein exotisches Wunder mehr.

 

Heute.at: Auf Ihrem Neuen Cover stehen Sie mit dem Smoking im Wasser. Was war die Idee dahinter?

Raabe: Einfach die alberne Idee, so zu tun, als stünde man auf der Bühne, obwohl man angezogen im kalten Wasser steht. Die Ente war übrigens nicht geplant.

 

Heute.at: Ihre Lieder funktionieren nur mit hoher Stimme. Angelernt oder angeboren?

Raabe: Ich bin ausgebildeter hoher Bariton, die helle Farbe in der Stimme passt gut für meine Lieder.

 

Heute.at: Würde Sie das Wiener Lied interessieren?

Raabe: Nein, das wäre eine  Frechheit , wenn ich als Deutscher Wiener Lieder singen würde. Das Publikum würde das auch nicht von mir erwarten.

 

Heute.at: Welche Musik hören Sie privat?

Raabe: Ich habe es gerne still. Ab und zu Kammermusik. Popmusik wenig, obwohl ich mich auf dem Laufenden halte. Manchmal lasse ich mir Musik von Freunden empfehlen.

 

Heute.at: Sind Sie noch nervös vor Premieren?

Raabe: Ja, sehr. Jedes mal aufs Neue.

Maria Jelenko