Österreich

"Es ist ein Horror": Krude Botschaft vor Hotelmord

Thaibox-Weltmeister Fadi Merza trainierte die dringend tatverdächtige Jennifer. In "Heute" spricht er über ihr wirres Seelenleben.

Heute Redaktion
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Türkei, Tunesien, Spanien, Kroatien und Deutschland – Jennifer (31) und ihre Deutsche Freundin Sarah (25) flogen im Sommer um die halbe Welt und verlobten sich. Mit Ende der Hitze erkaltete allerdings auch die Liebe zusehends. Man trennte sich. Und fand doch wieder zusammen.

"Keiner kann mir helfen. Horror"

Die ältere der beiden Frauen, die Wienerin Jennifer, kämpfte neben dem seelischen Ballast aufgrund der Beziehungs-Malaise auch körperlich mit allerlei Problemen. Kaum aus Pula zurück, schickte sie einem Vertrauten eine betrübte Nachricht. Bevor sie sich in stationäre Behandlung begab, tippte sie: „Danach (nach dem Urlaub, Anm.) ist alles in die Brüche gegangen. Jeden Tag im Spital. Keiner kann mir helfen. Es ist ein Horror, zum Verzweifeln."

Opfer betäubt und erdrosselt

Am Freitag sollte es zur großen Versöhnung mit On-off-Freundin Sarah kommen. Man mietete sich in einem Hotel in Favoriten ein – so, wie es die beiden schon öfter getan haben, um eine besondere Nacht zu verbringen. Hinter der schalldicht isolierten Türe zu Suite 340 dürfte es um 6.00 Uhr früh im Zuge einer Eifersuchts-Episode zu einem heftigen Streit gekommen sein. Thai-Boxerin Jennifer soll sich – sie war offenbar ebenso wie ihre Freundin Sarah mit Medikamenten sediert – den Gürtel eines Bademantels geschnappt und kräftig zugezogen haben. Erst viereinhalb Stunden später ging sie zur Rezeption und stammelte: „Meiner Freundin geht's nicht gut."

Verdächtige: "War nicht ich"

Da lag diese schon – bekleidet und zugedeckt – reglos am Boden. Die Wiener Berufsrettung war zwar blitzschnell an Ort und Stelle, konnte allerdings nichts mehr für die 25-Jährige tun. Während die noch am Wochenende durchgeführte Obduktion Tod durch Strangulieren ergab, saß die Verdächtige längst hinter Gittern. Vor der Kripo gestand Jennifer nach stundenlangem Verhör unter Tränen: „Ich war nicht ich selbst. Es tut mir leid."

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Jennifer ging zum Thaiboxen

Wie "Heute" erfuhr, war die Verdächtige sehr fitnessaffin und ging regelmäßig in einem Club im Süden Wiens zum Thaibox-Training. Im Verein ist Jennifer niemals negativ aufgefallen, besuchte Gruppentrainings (Männer/Frauen gemischt), ging danach duschen und wieder nachhause – ohne viel mit anderen Sportlern zu plaudern.

Box-Champ Merza: "Sie war nett"

Der Wiener Boxweltmeister Fadi Merza kennt die Sportlerin noch aus besseren Tagen: „Wir haben vor Jahren gemeinsam trainiert, sie war sehr nett. Auch zuletzt hat sie mir immer wieder freundliche Nachrichten geschickt, sich mit mir über Alltäglichkeiten, wie ihre große Leidenschaft Mode ausgetauscht."

An Sport war bei Jennifer in den letzten Wochen aber nicht zu denken, schildert Merza: "Sie hatte gesundheitliche Schwierigkeiten, musste sogar ins Spital und fragte mich, ob ich eine Ernährungsexpertin kennen würde." Ein Ziel hatte die Hobbyathletin aber: "Erst kürzlich hat sie sich wieder bei mir gemeldet und wollte einige Boxstunden buchen."

Dazu sollte es aber nicht mehr kommen. Jennifer muss sich nun im Gefängnis durchboxen. Ihr droht eine Mordanklage. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Video: Hier geschah die Tat