Österreich

"Es war ein gezielter Angriff auf den Arzt"

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Im Wartezimmer der Herzambulanz wurde ein Spitzenmediziner selbst zum Notfall: Sein langjähriger Patient Paul J. rammte dem 64-Jährigen ein Messer in den Bauch – Lebensgefahr!

Der Angriff kam ohne Warnung, das Opfer hatte keine Chance, sich zu wehren. Am Mittwoch gegen 10 Uhr vormittags betrat der diensthabende Mediziner im Kaiser-Franz-Josef-Spital den Wartebereich für Patienten.

In dem Moment sprang Paul J. in der Herzambulanz von einem Sessel auf und stürmte auf den 64-Jährigen zu. Laut Polizei rammte der Mann aus Sierra Leone (Afrika) dem Arzt vor den Augen entsetzter Zeugen ein Messer mit 25-Zentimeter-Klinge in die rechte Bauchseite. Der Kardiologe brach wie vom Blitz getroffen blutend zusammen. Als Personal zu Hilfe eilte, setzte sich der Angreifer ungerührt wieder hin und wartete emotionslos auf die Polizei.

Während der Messerstecher sich widerstandslos abführen ließ, kämpften Ärzte um das Leben ihres Kollegen. Wobei der Mann wohl Glück im Unglück gehabt hatte: Aufgrund einer seltenen Anomalie (seine Leber soll auf der linken statt auf der rechten Seite liegen) wurde das lebenswichtige Organ von dem Stich nicht getroffen. Laut Polizeisprecher Paul Eidenberger befand sich das Opfer Mittwochnachmittag nach einer Notoperation "nicht in Lebensgefahr". KAV-Chefin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb sprach von "großer Erleichterung".

Über den Gewaltausbruch ihres Patienten war Klinik-Chefin Michaela Riegler-Keil entsetzt: "Wir kennen ihn seit Jahren, er war unauffällig." Ermittlungsleiter Oberst Gerhard Winkler: "Es war ein gezielter Angriff auf den Arzt. Wir gehen von einem persönlichen Motiv aus – aus welchen Gründen auch immer."

"Heute"-Infos zufolge behandelte der Mediziner den Messermann bereits seit 2011. Er soll den Herzkranken auch operiert haben. Die Verhöre dauern an.

Die Pressekonferenz im Spital: