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"Extremisten": Russland verbietet Zeugen Jehovas

Der Oberste Gerichtshof in Russland hat die Zeugen Jehovas verboten, da sie "Merkmale extremistischer Tätigkeit" zeigen.

Heute Redaktion
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Symbolbild: Zeugen Jehovas bei einem Kongress
Symbolbild: Zeugen Jehovas bei einem Kongress
Bild: Reuters/Reuters

Die Zeugen Jehovas sind in Österreich seit 7. Mai 2009 eine offiziell anerkannte Religionsgemeinschaft. In Russland wurden die Zeugen Jehovas (in der damaligen Sowjetunion) verfolgt, bis sie 1991 anerkannt wurden.

Mittlerweile gibt es im russischen Staatsgebiet über 170.000 Mitgliedern. Der Oberste Gerichtshof hat die Organisation nun als extremistisch verboten.

"Die religiöse Organisation Zeugen Jehovas zeigt Merkmale extremistischer Tätigkeit", so eine Vertreterin des russischen Justizministeriums. "Sie stellen eine Gefahr für die Rechte der Bürger, die öffentliche Ordnung und die öffentliche Sicherheit dar."

Vor allem die Zeitschrift "Wachtturm" stößt den Behörden sauer auf. Obwohl die Verteilung bereits verboten war, wurde sie weiter verbreitet.

Auch das Verbot von Bluttransfusionen für Mitglieder der Zeugen Jehovas verletze die Menschenrechte, findet das Gericht.

Sämtlicher Besitz der Regionalverbände wurde beschlagnahmt, die Russland-Zentrale in St. Petersburg muss sich ebenso auflösen wie die 395 Regionalverbände.

Die Zeugen Jehovas kündigten an, gegen das Verbot zu protestieren und ruft die Anhänger weltweit dazu auf, Briefe an dem Kreml zu schreiben.

(csc)