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Kritik an "Fahrlässigkeit" bei Wiener-Netze-Arbeiter

Heute Redaktion
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Ungesicherte Propangasflasche im Laderaum
Ungesicherte Propangasflasche im Laderaum
Bild: Stadtrechnungshof Wien

Der am Dienstag online veröffentlichte Prüfbericht des Wiener Stadtrechnungshofes zeigt "Fahrlässigkeiten" der Mitarbeiter der Wiener Netze in Bezug auf die Dienstfahrzeuge auf.

Die Prüfer entdeckten unter anderem bei den Dienstfahrzeugen unzureichende Ladegut-Sicherung, wie zum Beispiel eine ungesicherte Propangas-Flasche im Laderaum eines Transporters der Wiener Netze. Ohne Ventil könnte hier bei einem Unfall Gas ausströmen.

Keine Ladegutsicherung, offene Tore und Dienstfahrzeuge ohne Mitarbeiter



Das Einfahrtstor des Umspannwerks Ebenfurth (NÖ) hatten die Prüfer an zwei Tagen der stichhaltigen Überprüfung offen aufgefunden. Für den Stadtrechnungshof Wien haben die Wiener Netze hier ihre Pflicht verabsäumt, für eine Sicherung des Geländes zu sorgen. Sie fanden auch weitere offene Tore des Hallengebäudes, in dem Dienstfahrzeuge nicht versperrt und mit Schlüssel geparkt waren. Jeder hätte sich hier frei bedienen können und mit dem Einsatzwagen davonfahren können.

Fast schon ironisch scheint der Fall von "übertriebenem Stromverbrauch" der Wiener Netze: So wurde bei einem Lagerplatz in Klosterneuburg (NÖ) am helllichten Tag das Licht angelassen. Wegen der Vorbildwirkung als Netzbetreiberin im Umgang mit Energie empfahl der Stadtrechnungshof der Wiener Netze GmbH darauf zu achten, dass die Außenbeleuchtung von Betriebsstellen nicht ohne Erfordernis eingeschaltet ist.





50 % weniger Nützung der Dienstautos durch Einführung der Fahrtenbücher


Seit Einführung von elektronischen Fahrtenbüchern im Jahr 2014 – auf Anraten des Stadtrechnungshofes – werden Dienstautos nur noch halb so oft genutzt. Die Fahrten von Dienstfahrzeugen wurden und werden seit der letzten Prüfung zeitgemäß erfasst und die Wahrscheinlichkeit einer missbräuchlichen Verwendung somit weitgehend ausgeschlossen.

Dies lässt vermuten, dass wohl viele Mitarbeiter die Dienstfahrzeuge der Wiener Netze auch privat genutzt hatten. Der Fahrzeugbestand hat sich aufgrund der geringen Nutzung jetzt auf 30 % reduziert. Wie die "Heute"-Redaktion erfuhr, wurden im Jahr 2014 noch 11,2 Millionen Kilometer mit den Dienstfahrzeugen der Wiener Netze zurückgelegt, heuer waren es nur noch 5 Millionen Kilometer.

(no)