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"Fake News" über Trump: Drei Rücktritte bei CNN

US-Präsident Donald Trump wettert gegen falsche Berichterstattung von CNN. Jetzt sind deswegen drei Mitarbeiter zurückgetreten.

Heute Redaktion
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Trump streitet bei einer Pressekonferenz im Jänner mit CNN-Reporter Jim Acosta.
Trump streitet bei einer Pressekonferenz im Jänner mit CNN-Reporter Jim Acosta.
Bild: Reuters

"Fake News", also falsche Nachrichten, wurden von Trump schon während des Wahlkampfs thematisiert. Er wirft liberalen Medien wie der Washington Post, der New York Times oder CNN vor, bewusst falsch gegen ihn zu berichten. Jetzt kann er sich darin bestätigt fühlen.

In einer Story schrieb Journalist Thomas Frank über einem Treffen des Trump-Beraters Anthony Scaramucci mit dem russischen Investment-Banker Kirill Dmitriew, das angeblich vom Geheimdienst-Ausschuss des Senats unter die Lupe genommen wird. Zwei Senatoren der Demokraten wollten demnach wissen, ob Scaramucci irgendwelche Informationen bezüglich einer Aufhebung der Russland-Sanktionen weiter gegeben habe – was einen direkten Einfluss auf Dmitriews Investmentfond hätte.

Die Story war am vergangenen Donnerstag online publiziert und am Freitagabend wieder offline genommen worden. Offiziell, weil sie nicht den "redaktionellen Standards" von CNN entspricht. Was genau das Problem sei, gab die Sendeanstalt jedoch nicht bekannt – Scaramucci erhielt jedenfalls umgehend eine Entschuldigung.

Köpferollen

Wie jetzt bekannt wurde, traten der Autor des Artikels, Thomas Frank, der stellvertretende Chef vom Dienst im Washingtoner Büro, Eric Lichtblau, und der Chef der Investigativ-Abteilung Lex Harris, freiwillig zurück.

Laut einem Vorstandsmitglied, das anonym bleiben möchte, wurden die Story nicht ausreichend auf ihre Neutralität bzw. Glaubwürdigkeit der Quellen überprüft. In diesem Zusammenhang ist es auffällig, dass weder CNN noch einer seiner anderen Sender die Online-Story ausgestrahlt hatten.

Donald Trump und sein Lager wird es jedenfalls freuen – und für CNN ist es ein schwerer Schlag im Kampf gegen die immer wiederkehrenden Vorwürfe des US-Präsidenten.