Österreich

"Fall Oliver": Mutter konnte Sohn kurz treffen

Heute Redaktion
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Im "Sorgerechtsfall Oliver" ist es am Mittwoch zu einem ersten Treffen des Buben mit seiner österreichischen Mutter in Dänemark gekommen, seitdem der Kleine von seinem dänischen Vater Anfang April in dessen Heimatland gebracht worden war.

Im "Sorgerechtsfall Oliver" ist es am Mittwoch zu einem ersten Treffen des Buben mit seiner österreichischen Mutter in Dänemark gekommen, seitdem der Kleine von seinem dänischen Vater Anfang April in dessen Heimatland gebracht worden war.

Dies teilte der Sprecher der Rechtsvertretung der Mutter in einer Aussendung mit. Diesen Angaben zufolge ist es zu einer Konfliktsituation zwischen den Eltern gekommen, da der Vater "entgegen die Vereinbarung" auch zu dem Treffen mitgekommen sei. Im Bezirksgericht Helsingör wird am Nachmittag die Verhandlung abgeschlossen, in der über eine mögliche Rückführung des Fünfjährigen nach Österreich entschieden wird.

Geheimes Wiedersehen

Das Treffen habe nur kurz gedauert, der Bub habe geweint, hieß es. Der Kontakt sei nur "unter schwersten Mühen" zustande zu bringen gewesen, wie mitgeteilt wurde. Erst in letzter Sekunde habe der Vater einem Besuch zugestimmt und auf eine Besuchsbegleitung bestanden. Der Aussendung zufolge habe der Vater "entgegen der Vereinbarung" Oliver nicht nur eine halbe Stunde zu spät gebracht, sondern sei selbst mitgekommen. "Dadurch brachte er Oliver in eine untragbare Situation, nämlich beide Elternteile in dieser Konfliktsituation erleben zu müssen. Der Vater wollte auch vor Oliver mit der Mutter eine Diskussion anfangen", so der Sprecher. Wo und wann genau das Treffen stattgefunden hat, war vorerst nicht zu erfahren.

Gerichtsprozess

Am späten Nachmittag soll der Prozess am Bezirksgericht Helsingör, in der über eine mögliche Rückführung des fünf Jahre alten Buben zu seiner Mutter nach Österreich verhandelt wird, zu Ende gehen. Der dänische Vater hatte seinen Sohn Anfang April mit Unterstützung eines Komplizen vor einem Grazer Kindergarten der österreichischen Mutter entrissen und nach Dänemark gebracht. Eine Entscheidung ist nicht zu erwarten: Ein Urteil des Pflegschaftsgerichts wird in frühestens zwei Wochen schriftlich ergehen.

Eine weitere Verhandlung im "Fall Oliver" steht am 25. September in Graz am Straflandesgericht bevor: Da muss sich der Vater wegen schwerer Nötigung und Freiheitsentziehung verantworten. Ob er zur Verhandlung auch erscheinen wird, ist noch nicht klar.