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Fotofalle! "So wurde aus mir falscher Betrüger-Poliz...

Heute Redaktion
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Aca K. (l.) geriet unschuldig in Verdacht. Anwalt Werner schritt erfolgreich ein.
Aca K. (l.) geriet unschuldig in Verdacht. Anwalt Werner schritt erfolgreich ein.
Bild: heute.at

Nachdem Betrüger Pensionisten um insgesamt 3,5 Millionen Euro erleichtert haben sollen, suchte die Polizei einen falschen Täter. Der sagt im "Heute"-Interview: "Ich traute meinen Augen nicht, als ich mich auf einem Fahndungsfoto sah."

"Ich habe geglaubt, ich traue meinen Augen nicht", sagt der 62-jährige Aca K. in der Kanzlei seines Anwalts Christian Werner zu "Heute". Denn der Mann war im Zuge der Fahndung nach Kriminellen, die als falsche Polizisten 130 Pensionisten abgezockt hatten, in Verdacht geraten, eben einer der Betrüger zu sein.

Das Kriminal-Rätsel war noch am selben Tag geklärt: Aca K. hatte in einer Bank in der Goldschlagstraße (Wien-Fünfhaus) Geld abgehoben – genau dort, wo gerade auch eines der Opfer der falschen Polizisten Geld behob. Ein Foto aus der Überwachungskamera wurde von der Polizei ausgeschickt.

Anwalt beseitigte das Missverständnis umgehend

Aca K.: "Ich bin ein redlicher Bürger und kein Verbrecher." Gemeinsam mit seinem prominenten Anwalt Christian Werner "stellte" er sich bei der Kripo in der Berggasse. Werner: "Das Missverständnis war dann ganz schnell beseitigt. Mein Klient wird als Auskunftsperson, nicht als Beschuldigter geführt."

Nach den echten Kriminellen wird weiter gesucht. Ihr Trick: Sie rufen ihre Opfer von Call-Centern aus dem Ausland aus an. Der Anrufer gibt vor, Polizist zu sein, und warnt vor einem unmittelbar bevorstehenden Einbruch. Ein Kollege würde die Wertsachen abholen und in Sicherheit bringen.

Betrüger waren seit 2018 am Werk

Mindestens 130 Pensionisten wurden mit diesem Trick seit 2018 um insgesamt 3,5 Millionen Euro gebracht. In 400 Fällen war die Bande schon beim Telefonieren gescheitert. Die Dunkelziffer dürfte jedoch wesentlich höher sein.