Szene
"Fans haben uns mit Dingen beworfen"
"Heute" hatte ein Exklusiv-Interview mit "The Kooks" in Wien. Sie sprachen mit uns über ihre Erfahrungen mit Fans, Drogen und Serge Gainsbourg.
"Heute" traf Luke Pritchard, Hugh Harris, Alexis Nunez und Peter Denton, die Bandmitglieder von "The Kooks" kurz vor ihrem Konzert (12.11., Gasometer) in Wien backstage. Im "Heute"-Exklusiv-Interview sprechen sie über ihre schlechten Erfahrungen mit Fans, Drogen und Serge Gainsbourg.
"Heute": Was assoziiert ihr mit Wien?
Harris & Pritchard: Walzer!
Harris: Ja, drei Mal musste man es mir bereits beibringen. Aber jetzt kann ich es.
"Heute": Was habt ihr in Wien unternommen?
Pritchard: Am Sonntag hat ja alles bei euch zu. Aber ich war im Cafe Central, auch wenn sehr viele Touristen dort sind. Danach waren wir alle im Belvedere. Es hat uns sehr gut gefallen.
Wie anders sind die österreichischen Fans als andere Fans?
Pritchard: Sie sind treu und jung. Sie haben viel Energie und sie sind sehr leidenschaftlich.
"Heute": Habt ihr je schlechte Erfahrungen mit Fans gemacht?
Harris: Einmal habe ich mir kurz vor meinem Konzert in Deutschland meinen Finger verletzt. Luke musste am nächsten Tag mit einer Akustikgitarre spielen. Unsere Fans waren sehr verärgert. Sie haben angefangen, Dinge auf die Bühne zu werfen.
Unser Manager sagte mir damals: 'Sie sind sauer, weil ihr nicht alle zusammen auf der Bühne steht. Du solltest raufgehen und ihnen zeigen, dass du dir den Finger verletzt hast." Daraufhin bin ich auf die Bühne und habe ihnen meinen verletzten Mittelfinger gezeigt.
Pritchard: Ich hatte vor Jahren ein sehr komisches Erlebnis. Mein damaliger Manager hat mich angerufen und erzählt, dass eine junge Frau behauptet, dass ich sie stalke. Sie meinte, dass sie mich mehrmals in der Nähe von ihrem Haus gesehen hat. Ich musste wirklich beweisen, dass ich auf Tour bin. Das war ziemlich verrückt.
"Heute": Wie fühlt es sich an so berühmt zu sein?
Pritchard: Meistens ist es ganz ok. Aber mir ist es lieber, wenn die Leute uns mehr mit unserer Musik assoziieren, als mit uns. So toll ist es nicht berühmt zu sein. Es ist kein tolles Leben, wenn man fast die ganze Zeit in Hotelzimmern übernachtet.
Heute: Ihr betont immer wieder, dass ihr keine Indie-Rock-Band seid. Warum?
Nunez: Ich denke, wir wollen immer etwas anderes ausprobieren. Wir haben unseren eigenen Sound.
Prichard: Wir wollen nicht in Schubladen gesteckt werden.
Was sind eure Lieblingssongs?
Harris: "If Only" habe ich immer sehr gemocht.
Pritchard: Ja, "If Only" ist großartig - den Song haben wir schon ewig nicht mehr gespielt.
"Heute": Was sind eure nächsten Projekte?
Pritchard: Das fünfte Album ist jetzt fertig. Einige Songs davon werden wir wahrscheinlich Anfang März 2018 veröffentlichen, wahrscheinlich nicht das ganze Album.
"Heute": Wem habt ihr eure neuen Songs gewidmet?
Pritchard: Jesus natürlich. (lacht) Das war ein Scherz. Einer der Songs ist Serge Gainsbourg gewidmet. Gainsbourg war eine große Inspiration für mich. "Bonnie & Clyde" ist einer meiner Lieblingssongs. Ich hab ihn mal getroffen. Da haben wir ganz viel "Bonnie & Clyde" gehört.
"Heute": Habt ihr schon Mal überlegt, in einer anderen Sprache zu singen?
Pritchard: Ja, aber es ist nicht einfach. Vielleicht machen wir das irgendwann.
"Heute": Sind Sex, Drugs & Rock'n' Roll etwas, das man als Rockband braucht?
Pritchard: Es kommt auf den Künstler an. Wenn man sich alleine fühlt und depressiv ist, kann es etwas befreiendes sein. Aber Drogen und Musik passen einfach nicht zusammen.
Harris: Alkohol und Schreiben - das passt schon eher.
Was trinkt ihr am liebsten?
Pritchard: Rotwein ist gut.
Harris: Brandy mit Pfefferkörnern.
Nunez: White Russian.
"Heute": Welchen Tipp würdet ihr jungen, angehenden Künstlern geben?
Pritchard: Arbeitet hart und glaubt nicht an den Hype. Du bist so gut, wie der letzte Song, den du geschrieben hast.
Harris: Sei einfach du selbst!