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"FPÖ wird in fünf Jahren stärker sein als die ÖVP"

Heute Redaktion
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FPÖ-Chef Norbert Hofer bei einem ersten Sondierungsgespräch mit der ÖVP nach den Nationalratswahlen 2019. (Archivbild)
FPÖ-Chef Norbert Hofer bei einem ersten Sondierungsgespräch mit der ÖVP nach den Nationalratswahlen 2019. (Archivbild)
Bild: Helmut Graf

Wahldebakel, Opfer-Getue, eine drohende "Linkswende" und sogar eine Vorhersage für die Zukunft. All das bietet eine aktuelle Stellungnahme von FPÖ-Chef Norbert Hofer.

FPÖ-Chef Norbert Hofer skizziert in einer aktuellen Presseaussendung die Zukunft des Landes aus Sicht der Freiheitlichen. Die Partei nennt darin die Gründe für das katastrophale Wahlergebnis beim Namen und sagt voraus: Die ÖVP werde in den nächsten fünf Jahren hinter die FPÖ zurückfallen.

Wir haben es euch ja gesagt

Gleich zu Beginn: Die FPÖ geht davon aus, dass die nächste Regierung "schwarz-grün" sein wird. Darauf laufe es "offenbar" hinaus. Das habe Norbert Hofer ja auch schon im Wahlkampf vorausgesagt und vor den negativen Folgen für Wirtschaft und Sicherheit gewarnt.

"Alles das wäre jedoch zu verhindern gewesen", bedauert die FPÖ. Schließlich seien die blauen Umfragewerte kurz vor der Wahl noch klar über 20 Prozent gewesen. Wenn da nicht die "sogenannte" Spesen-Affäre gewesen wäre. Und die vorläufige Festnahme des Strache-Bodyguards.

Kein Opfer-Getue

Besonders schlimm für die Freiheitlichen: Selbst wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollten, wäre die FPÖ in der ganzen Sache "Geschädigte" und nicht Täterin.

Norbert Hofer stellt aber gleich im nächsten Satz klar: Das "Opfer-Getue" werde unter seiner Parteiführung keinen Platz haben. "Die FPÖ habe eigene Fehler zu erkennen, zu verantworten und die richtigen Schlüsse zu ziehen."

Die FPÖ verabschiedet sich also von den Sondierungsgesprächen, ein Parteisprecher bestätigte am Donnerstag: Man stehe derzeit nicht mehr zur Verfügung.

Kurz wird gefangen sein

Laut Aussendung sind die aktuellen Entwicklungen (dass Türkis-Grün kommen könnte) für die FPÖ jedenfalls "bedauerlich". Die Partei sagt voraus, dass sich die politischen Verhältnisse wieder an die "Ära Mitterlehner" annähern werden und die ÖVP im Laufe der kommenden Legislaturperiode "hinter die FPÖ zurückfallen" werde.

Und es wird noch düsterer: Sebastian Kurz "werde in der Koalition gefangen sein", denn "er kann nicht ein drittes Mal eine Regierungszusammenarbeit vorzeitig beenden."

Extreme Linke sind sein Kryptonit

In Anlehnung an die einzige Schwäche des Comic-Helden Superman will Norbert Hofer auch Sebastian Kurz' "Kryptonit" ganz genau kennen.

Das sei nicht etwa Kogler selbst, sondern die "basisdemokratisch ausgerichteten und zum Teil extrem linksstehenden Grün-Mandatare im Parlament."

Klausur im Dezember

Die FPÖ will sich jetzt jedenfalls auf ihre Erneuerung konzentrieren. Im Dezember soll es dazu eine Vorstandsklausur geben, die Partei strebt hier eigenen Angaben zufolge eine "umfassende Modernisierung" und "strenge Compliance" an.

"Die Voraussetzungen für die FPÖ sind gut. Die Partei ist geschlossen, von Lasten befreit und hat eine klare Zukunftsstrategie", so Hofer optimistisch.