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"Gaddafi ist gepfählt worden"

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Arabien-Experte Peter Scholl-Latour sagt "Welt Online", der libysche Diktator sei "im Zeichen der Demokratie" zu Tode gefoltert worden.

Arabien-Experte Peter Scholl-Latour sagt "Welt Online", der libysche Diktator sei "im Zeichen der Demokratie" zu Tode gefoltert worden.

Der frühere libysche Diktator Muammar al-Gaddafi ist möglicherweise doch nicht erschossen, sondern von seinen Gegnern zu Tode gefoltert worden. "Gaddafi ist mit einer Eisenstange gepfählt worden", sagte Scholl-Latour unter Berufung auf französische Informationen in der ARD-Sendung "Maischberger".

In der Talk-Show sagte Scholl-Latour über den Tod Gaddafis wörtlich: "Ich hätte Gaddafi eine Kugel in den Kopf gegönnt und nicht, dass er gepfählt worden ist mit einer Eisenstange. Das ist eine Sauerei gewesen." Auf den Einwand von Moderatorin Sandra Maischberger, es sei schließlich im Krieg geschehen, antwortete Scholl-Latour: "Entschuldigen Sie bitte, ich bin doch kein Folterer! Stellen Sie sich mal vor: Er ist gepfählt worden, nicht wahr, im Zeichen der Demokratie!"

Im Internet kursieren zahlreiche Videos, die den Leichnam zeigen und keinerlei Rückschlüsse auf die Behauptung des Politik-Experten zulassen.

Tochter fordert Aufklärung. Gaddafi und sein Sohn Motassim seien auf die grausamste Weise ermordet und ihre Leichen gegen alle Regeln des Islams geschändet und zur Schau gestellt worden, schrieb Aischa Gaddafis Anwalt Nick Kaufman an den ICC.

Bisher seien weder seine Mandantin noch ihre Familie offiziell darüber informiert worden, wie Vater und Sohn Gaddafi getötet worden seien, hieß es in dem Schreiben, in das die Nachrichtenagentur Reuters Einblick hatte. Aischa Gaddafi und andere Familienangehörige waren im August ins benachbarte Algerien geflohen.